tag:blogger.com,1999:blog-8216971263350849959.post4854799169222229316..comments2023-08-07T16:41:49.660+02:00Comments on Die Klimazwiebel: Das Umweltbewusstsein der Deutscheneduardohttp://www.blogger.com/profile/17725131974182980651noreply@blogger.comBlogger4125tag:blogger.com,1999:blog-8216971263350849959.post-54007103791879140542015-05-07T08:33:38.746+02:002015-05-07T08:33:38.746+02:00@Werner Krauss
also ich empfinde die Umweltpolitik...@Werner Krauss<br />also ich empfinde die Umweltpolitik nun nicht gerade entmündigend. Da gibt es ganz andere Dinge. Sie erwähnten, man solle sich nicht unbedingt der angelsächsischen Debatte anschließen. Da wird Umweltpolitik ja als Kommunismus oder Faschismus angesehen, weil ja staatliche Eingriffe ganz schlimm sind und dann auch mit einem relevanten Hintergrund... ganz schlimm. Ist gerade in einigen Kreisen der USA so. Ist nicht schlechter oder besser als hier, nur anders. Aber wirklich sinnvoll finde ich diese Art der Diskussion nicht.<br /><br />Das ist ein bisschen schade.<br /><br />GHB<br /><br />PS: Steak... auch nicht eklig.Anonymousnoreply@blogger.comtag:blogger.com,1999:blog-8216971263350849959.post-41245614738498975922015-04-15T09:49:23.393+02:002015-04-15T09:49:23.393+02:00Herr Hader,
meine vorsichtige Kritik an dieser Au...Herr Hader,<br /><br />meine vorsichtige Kritik an dieser Auftragsstudie für das Umweltbundesamt bedeutet nicht, dass ich Wissenschaft abschaffen will oder aber von der Wissenschaft die Lösung aller Umweltprobleme erwarte. Ich bezweifle allerdings, ob diese Symbiose aus Wissenschaft und staatlicher Umweltverwaltung zu mehr führt als zu einer neuen Broschüre, die uns zu Klima- und Umwelt freundlichem Verhalten auffordert (oder uns mal wieder vor klimaschädlichen Journalisten warnt, wie auch schon geschehen - Sie erinnern sich vielleicht).<br /><br />Es gibt ja auch, wie Sie sicherlich wissen, andere Formen von Sozialwissenschaft, die sich auch mit konkreten Umweltkonflikten und deren Ursachen kritisch auseinandersetzen. Es geht dabei nicht darum, diese Konflikte zu lösen, sondern ihre politschen und ökonomischen Voraussetzungen zu eruieren, ihre Komplexität aufzuzeigen und die beteiligten Akteure ernst zu nehmen - und nicht nur als diffuse Größe zu behandeln, die mit einem diffusen "Umweltbewusstsein" mehr oder weniger ausgestattet ist.<br /><br />Solche qualitativen Studien fügen sich allerdings nicht so leicht in das derzeitig gängige Forschungsdesign, das statistische Erhebungen zur Unterfütterung von staatlichem Verwaltungshandeln potentiell bevorzugt - auch wegen der Kompatibilität mit den naturwissenschaftlichen Verfahren und wegen des permanentem Drucks, laufend Resultate und Relevanz vorweisen zu müssen. Resultat ist dann oft eine Umweltpolitik, die Bürger entmündigt, Umwelt entpolitisiert und auf technologische und administrative Maßnahmen setzt. Die Sozialforschung wiederum macht sich unter Umständen zur Dienerin dieser Politik, anstatt sie kritisch zu begleiten. Die von Ihnen ins Spiel gebrachte Trennung von Wissenschaft und Politik ist dann kaum mehr auszumachen, Wissenschaft wird unkritische Regierungstechnik.<br /><br />So habe ich das ungefähr gemeint - ich hoffe, ich habe mich in der Kürze verständlich ausgedrückt.<br /><br />Werner Krausshttps://www.blogger.com/profile/15094636819952421339noreply@blogger.comtag:blogger.com,1999:blog-8216971263350849959.post-15355192164080915692015-04-14T09:57:28.500+02:002015-04-14T09:57:28.500+02:00Hallo Werner Krauss, ich bin zugegebenermaßen irri...Hallo Werner Krauss, ich bin zugegebenermaßen irritiert von Ihrem Posting. Es erinnert an so Fragen wie, wozu brauchen wir eigentlich Wissenschaft oder wozu brauchen wir empirische Studien. Aber vielleicht sollte das dazu dienen, den Blick zu schärfen, so dass hinterher klarer wird, wie wichtig die Sozialforschung ist. Dann habe ich schlichtweg die Intention Ihres Beitrages missverstanden.<br /><br /><i>"Wie man die Energiewende gesellschaftlich umsetzt oder konkrete Umweltkonflikte wie die Elbvertiefung löst, darüber sagt eine solche Studie freilich nichts aus"</i><br /><br />Nein, das sagt es nicht aus. Übrigens, die Experimente am CERN werden nicht dazu dienen, den Hunger auf der Erde zu bekämpfen. Ist das jetzt eine Riesenschwäche diesen gigantischen Teilchenbeschleunigers? Macht es deren Untersuchungen obsolet, weil man damit so viele Dinge <b>nicht</b> herausfinden kann? Man könnte sich auch sagen, ein Hammer ist ein schlechtes Werkzeug, weil man damit nicht tapezieren und Wände streichen kann.<br /><br />Wie man die Energiewende oder Elbvertiefung umsetzt, ist sowieso keine Frage, die man in der Wissenschaft lösen kann, sondern ist eine politische Frage. Und es ist keine Schwäche der Wissenschaft, dass sie uns keinen Masterplan für Energiewende und Elbvertiefung liefern wird. Aber ich glaube, das ist die Hoffnung vieler Menschen, dass man statt mühsamer politischer suboptimaler Kompromisse man die gesellschaftlichen Probleme unserer Zeit allein durch die Wissenschaft lösen kann. Aber nein, Herr Krauss, das kann sie nicht und das sollte man weder der Sozialforschung, noch anderen Wissenschaftsbereichen als Vorwurf machen. Und wenn jetzt Politiker Ergebnisse aus der Sozialforschung eigenwillig falsch interpretieren und für eigene Ziele nutzen wollen, dann sollte man auch genau diese Politiker kritisieren und nicht die Sozialwissenschaften oder Ersteller solcher Studien.S.Hadernoreply@blogger.comtag:blogger.com,1999:blog-8216971263350849959.post-20397386848547666392015-04-12T12:10:02.397+02:002015-04-12T12:10:02.397+02:00Nun ja, um den netten Herrn auf der Bank mit seine...Nun ja, um den netten Herrn auf der Bank mit seinen Gedanken nicht ganz allein zu lassen, hier meine Würdigung der empirischen Sozialforschung: <br /><br />Mit solchen Umfragen befriedigt die Sozialforschung ihre Auftraggeber, die damit ihre Existenz / ihr Agendasetting / ihre Förderrichtlinien / ihre nächste Wahlkampfstrategie begründen können. Sie etabliert eine Kategorie "Umweltbewusstsein" und eine statistische Größe namens Konsument / Wähler / Deutscher / stakeholder und setzt sie in Beziehung zueinander. Das hat aber nichts damit zu tun, was ein Herr Grundmann, ein Herr Krauß oder eine Frau Müller über die Elbvertiefung oder die Energiewende denken. Aber eine Frau Merkel kann aus einer solchen oder ähnlichen Studie den Schluss ziehen, dass ein Ausstieg aus der Atomkraft und eine Energiewende ihr eine neue Wählerklientel und einen potentiellen neuen Koalitionspartner verschaffen könnte. Wie man sieht, klappt das "irgendwie" - diese Studien erfassen offensichtlich eine bestimmte Realität. Wie man die Energiewende gesellschaftlich umsetzt oder konkrete Umweltkonflikte wie die Elbvertiefung löst, darüber sagt eine solche Studie freilich nichts aus - auch wenn Politiker auf Basis einer solchen Umfrage behaupten können, der Bürger / stakeholder wolle dies oder das. Das stimmt dann "irgendwie" - und ist unendlich dehnbar je nach Interessenlage. Schließlich berufen sich ja alle auf dieselben Statistiken, sie lesen nur was anderes raus.<br /><br />Sollte die empirische Sozialforschung darauf stolz sein? Ich finde das schwer zu sagen: solche Studien täuschen natürlich leicht Demokratie / Partizipation / Bürgerwillen vor, obwohl die jeweiligen Akteure in dieser Welt nur als statistische Größe exisitieren - sie ist nur in diesem engen Sinne "empirisch".<br /><br />Für die Klimaforschung ist die empirische Sozialforschung natürlich immer interessant, da sie mit ihren statischen Verfahren eine irgendwie wissenschaftlich rationale Realitätsanbindung schafft. Die daraus naturgemäß entstehende "Expertokratie" ist dann das Äquivalent zur Merkelschen Umfragendemokratie. So gesehen ist empirische Sozialforschung natürlich immer auch eine Regierungs- und Machttechnik im Sinne Foucaults. <br />Ob man dies gut findet oder nicht, ist wiederum eine politische Frage - die Umfragendemokratie und die Expertokratie fürchten naturgemäß nichts mehr als eine "Politisierung" der jeweiligen Problemlagen. Dafür können so tolle Fragen gestellt werden wie: warum kümmern sich die Leute ums Klima und nicht um die vielen Hungertoten? Und schon hat man "die Leute" wieder als Idioten und sich selbst als rationalen Experten dargestellt: auch das ein nicht unwichtiger Nebeneffekt empirischer Sozialforschung.<br /><br />Ansonsten: eine Umfrage ist eine Umfrage ist eine Umfrage. Kommt drauf an was man damit macht.Werner Krausshttps://www.blogger.com/profile/15094636819952421339noreply@blogger.com