Oliver Geden in 2008 über "Klimabewusstes Alltagsverhalten"
Oliver Geden hat schon 2008 die Frage des "klimabewusstes Alltagsverhalten" in einem längeren Aufsatz geschrieben, der das Effizienz-Kriterium aufnimmt. Für die, die nicht gerne lange Texte lesen, gibt es in der Süddeutschen ein Kurzfassung.
Die Klimafront verläuft sehr wohl auch im Alltag. Geden argumentiert zu statisch. Ein neuer Kühlschrank wird die Klimaproblematik nicht lösen, richtig. Aber: Die Emissionshandelsregeln werden immer wieder neu verhandelt. Stromsparen heute, sorgt für andere Ausgangsbedingungen für Verhandlungen zwischen Industrie und Politik übermorgen. Das beliebte aber kurzsichtige Argument, "das Flugzeug fliegt doch auch ohne mich" entspringt der gleichen Logik. Und sicher, erst Politik verändert. Aber Politik wird nun einmal von Wählern bestimmt. Wer sich heute mit "gutem Ökogewissen" zurücklehnt, weil er sich einen klimaschonenden Kühlschrank gekauft hat, wird übermorgen vielleicht schon die Überarbeitung des Dienstwagensteuerprivilegs fordern. Dem Fatalisten, der mit Gedens Argumentation jegliche Verantwortung von sich weist, ist er damit einen Schritt voraus. Denn eines ist sicher: Technologischer Fortschritt alleine wird wenig verändern. Verhaltensweisen müssen sich ändern. Dass Effizienzgewinne in der Regeln von Reboundeffekten aufgefressen werden, ist schließlich hinreichend bekannt. Diesmal noch anonym.
Meines Erachtens gibt es kein Konzept für eine nachhaltige Entwicklung, eine nachhaltige Wirtschaft und ein nachhaltiges Rentensytem.
Heute müsste man eigentlich Lichtjahre über den Club of Rome hinaus gewachsen sein, aber wir lesen und hören immer nur dieselben moralisierenden, oft fanatischen und fast religiösen Zukunftsspinnereien.
Solange wir immer weiter nette Windrädchen aufbauen wird alles irgendwann gut.
Holzpellets und Mais für den Ofen, Raps für die Autos, Klima und andere Untergangspropheten für das schlechte Gewissen, und der Oekojünger ist wunschlos glücklich. Die Politik ist währenddem zur entscheidungsunfähigen Farce verkommen.
Keiner weiss wie's weitergeht, bloss nicht so! ;-)
Wo sind die positiven Zukuntsutopien meiner Jugend?
'Sozialanthropologe erlegt Öko-Avantgarde' - der Herr Geden ist aber ein großer Bescheidwisser! Alles Idioten da draußen, nur einer blickt durch! Irgendwie habe ich Probleme mit dieser Haltung, obwohl ich der grundsätzlichen Idee durchaus zustimme. Aber einen imaginären Ökospießer aufzubauen und dann abzuschießen, nur um selbst als der Durchblicker dazustehen ist irgendwie doof. Da stimmt was nicht.
Die Klimafront verläuft sehr wohl auch im Alltag.
ReplyDeleteGeden argumentiert zu statisch. Ein neuer Kühlschrank wird die Klimaproblematik nicht lösen, richtig. Aber: Die Emissionshandelsregeln werden immer wieder neu verhandelt. Stromsparen heute, sorgt für andere Ausgangsbedingungen für Verhandlungen zwischen Industrie und Politik übermorgen. Das beliebte aber kurzsichtige Argument, "das Flugzeug fliegt doch auch ohne mich" entspringt der gleichen Logik. Und sicher, erst Politik verändert. Aber Politik wird nun einmal von Wählern bestimmt. Wer sich heute mit "gutem Ökogewissen" zurücklehnt, weil er sich einen klimaschonenden Kühlschrank gekauft hat, wird übermorgen vielleicht schon die Überarbeitung des Dienstwagensteuerprivilegs fordern. Dem Fatalisten, der mit Gedens Argumentation jegliche Verantwortung von sich weist, ist er damit einen Schritt voraus. Denn eines ist sicher: Technologischer Fortschritt alleine wird wenig verändern. Verhaltensweisen müssen sich ändern. Dass Effizienzgewinne in der Regeln von Reboundeffekten aufgefressen werden, ist schließlich hinreichend bekannt.
Diesmal noch anonym.
Hallo,
ReplyDeleteMeines Erachtens gibt es kein Konzept für eine nachhaltige Entwicklung, eine nachhaltige Wirtschaft und ein nachhaltiges Rentensytem.
Heute müsste man eigentlich Lichtjahre über den Club of Rome hinaus gewachsen sein, aber wir lesen und hören immer nur dieselben moralisierenden, oft fanatischen und fast religiösen Zukunftsspinnereien.
Solange wir immer weiter nette Windrädchen aufbauen wird alles irgendwann gut.
Holzpellets und Mais für den Ofen, Raps für die Autos, Klima und andere Untergangspropheten für das schlechte Gewissen, und der Oekojünger ist wunschlos glücklich. Die Politik ist währenddem zur entscheidungsunfähigen Farce verkommen.
Keiner weiss wie's weitergeht, bloss nicht so! ;-)
Wo sind die positiven Zukuntsutopien meiner Jugend?
MfG
'Sozialanthropologe erlegt Öko-Avantgarde' - der Herr Geden ist aber ein großer Bescheidwisser! Alles Idioten da draußen, nur einer blickt durch! Irgendwie habe ich Probleme mit dieser Haltung, obwohl ich der grundsätzlichen Idee durchaus zustimme. Aber einen imaginären Ökospießer aufzubauen und dann abzuschießen, nur um selbst als der Durchblicker dazustehen ist irgendwie doof. Da stimmt was nicht.
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