The mixing of 10% biofuel E 10 in gasoline turns out to be a failure: the oil industry is forced by law to sell it, Germans don't buy it, gas stations are in trouble.
spiegel-online writes:
Germany recently began introducing gasoline containing a higher percentage of biofuels. But consumers have so far been skittish, leading to production chaos and shortages of traditional gasoline. Some politicians have called for laws mandating that biofuels be scrapped altogether.
It began as a plan to reduce the amount of CO2 being pumped into European skies. But a European Union directive requiring gas stations to sell fuel with 10 percent ethanol content has hit a snag in Germany, where consumers are avoiding the new petrol -- known as E10 -- because it is harmful to some cars. Suppliers have had to slow down deliveries of the fuel, but extra quantities of E10 on hand have left less room for and shortages of traditional fuel in a number of stations given the extra demand.
In today's news, it is portrayed everywhere as another weird and unnecessary climate protection measure;
faznet calls it a result of the German "Klimaallergie" ("climate allergy"); even the
taz tries to find out the culprit (chancellor Merkel?). Thus, it turns out to be another highly unpopular and questionable climate protection measure (after the introduction of the energy saving light bulbs).
@ Werner Krauss
ReplyDeleteGood post. Only the title seems to be something for an acquired taste. "Le carnaval des animaux" - Karneval, die große Verschleierungsaktion, die Austreibung des Bösen im Sinne einer "Fasnacht", die versuchte Abbildung, Erfassung der Realität durch den ungebildeten Pöbel? Einer Realität in welcher es dieser Maßnahmen bedarf?
OT
If you don't want to talk about troposphere we may talk about the "Zwisprech" on the so called "Medieval Warm Period = MWP" There is a discussion - I am participating in - on "Skeptical Science".
W.v.B.
'Carnival for skeptics' just means that E10 would be a nice motif on a carnival parade - it was never so easy to ridicule (and to criticize) governmental efforts to protect the climate.
ReplyDelete@ Werner
ReplyDeleteUnfortunately there is not much to laugh about when you read Hans Magnus Enzensberger's essay "über die Entmündigung Europas", SPIEGEL 9/2011, page 108 - 111, - (you should not miss this one)
... or Pielke jr. on ethanol and increasing world food prices:
http://rogerpielkejr.blogspot.com/2011/03/maybe-if-we-dont-mention-it-no-one-will.html
Ralph
Thanks, Ralph. Didn't get the Enzensberger yet, but I know the Pielke jr. post. No, it's not funny at all. I read somewhere that German bio-fuel is produced in Germany. I really would like to learn more about how this E10 decision was made, how it came into being etc. It is important to know that in detail, I guess.
ReplyDeleteBy the way, carnival is a serious affair, too.
@ Werner
ReplyDelete"carnival is a serious affair, too"
;-) right you are!
"E10 decision - Directive 98/70/EC and Directive 93/12/EEC"
Here's some stuff (read the last one too) ...
http://eur-lex.europa.eu/LexUriServ/LexUriServ.do?uri=CONSLEG:1998L0070:20090625:DE:PDF
http://europa.eu/legislation_summaries/internal_market/single_market_for_goods/motor_vehicles/interactions_industry_policies/l28077_de.htm
http://bundesrecht.juris.de/bundesrecht/biokraft-nachv/gesamt.pdf
http://www.bmu.de/verkehr/strassenverkehr/e10/doc/46718.php
http://www.themenportal.de/politik/e10-ist-eine-sinnvolle-politische-entscheidung-mit-guten-gruenden-99174
Ralph
@ Werner
ReplyDeleteSPON: ""Lasst den Unsinn sein!"
http://www.spiegel.de/wissenschaft/natur/0,1518,749055,00.html
or ...
"The LCFS is the first major public initiative to codify lifecycle concepts into law, an innovation that will become more widespread as climate policies are pursued more aggressively"
World gone wrong ...
http://steps.ucdavis.edu/People/slyeh/syeh-resources/uc-lcfs/publications/Sperling%20Yeh%202009%20Transport%20Policy%20Toward%20a%20global%20LCFS.pdf
Ralph
Hallo Herr Krauß,
ReplyDeleteihre (und meine) Fragen sind heute größtenteils in der FAZ beantwortet worden:
http://www.faz.net/s/Rub594835B672714A1DB1A121534F010EE1/Doc~E661DB6D418054DB6B21AA5471A0A92C0~ATpl~Ecommon~Scontent.html
Sieht so aus, als hätte man die EU nur vorgeschoben. Früher hieß es: "Gibt es Regen oder Schnee, war's wohl wieder die EG!" ;-)
Interessant auch, wie viele Handlungsoptionen es gibt, die EU-Direktive bis 2020 zu verwirklichen.
Auch erwähnenswert, dass es in Frankreich seit 2009 E10 gibt. Berichte über liegengebliebene Autos kenne ich nicht. Wir Deutsche scheinen beim Thema Auto zu einer gewissen Hysterie zu neigen bzw.: Beim Auto hört der Spaß auf!
Das einzige, was mich brennend interessiert und wo ich nichts weiß: Woher stammt der in Deutschland beigemischte Bioethanol?
MfG
Andreas
Andreas und Ralph, danke für die links!
ReplyDeleteAndreas, die Bundesregierung sagt:
"Die benötigten Rohstoffe für Bioethanol wachsen überwiegend in Deutschland oder Europa."
Und fügt noch hinzu:
"Die Bundesregierung sorgt jedoch mit der Biokraftstoff-Nachhaltigkeitsverordnung dafür, dass Biokraftstoffe tatsächlich den gewünschten Beitrag zum Klimaschutz leisten. Gegenüber fossilen Kraftstoffen müssen sie mindestens 35 Prozent Treibhausgase einsparen. Dieser Wert steigt noch auf 50 Prozent im Jahr 2017 und 60 Prozent im Jahr 2018. Die genutzten Pflanzen dürfen nicht auf Flächen mit hoher biologischer Vielfalt wachsen."
Das alles erfährt man hier:
http://www.bundesregierung.de/nn_1264/Content/DE/Artikel/2011/03/2011-03-04-e10.html
Herr Krauß, Sie beantworten ja sogar Fragen, die ich zu stellen vergaß und eigentlich die wichtigste ist:
ReplyDeleteWie viel CO2 wird überhaupt eingespart?
Ihr Link macht mich eher skeptisch:
"Die benötigten Rohstoffe für Bioethanol wachsen überwiegend in Deutschland oder Europa. Daher hat die EU beschlossen, den Anteil an Biokraftstoffen im Verkehrsbereich zu erhöhen. Deutschland erfüllt mit der Einführung von E10 auch die Vorgaben der europäischen Richtlinie über die Kraftstoffqualität.
Die Mineralölwirtschaft erhielt mit der Umsetzung der europäischen Vorgaben die Möglichkeit, E10 anzubieten.
Nicht direkt falsch, aber im Lichte des FAZ-Artikels etwas -hm- kreativ formuliert. "Überwiegend" ist ein dehnbarer Begriff, von 51% bis 99% ist alles möglich. Lässt mich deshalb auch an den Angaben zu Herkunft und Einsparung von CO2 zweifeln.
Wetten, dass die Bundesregierung nicht eine Institution hat, die diese Vorgaben überprüft? Immerhin haben wir auch wundervolle Gesetze, die regeln, was in Lebensmitteln nicht enthalten sein darf.
Besten Dank,
Andreas
In meinen Augen ist E10 ein klassischer Fall von Marketingversagen. Wenn ich, als energiepolitisch interessierter Mensch und Klimafalke, das erste Mal von E10 erfahre, als ein Aufkleber mit "E10" an der Zapfsäule klebt, dann muss ich mich schon wundern.
ReplyDeleteDie Preisgestaltung ist ebenfalls grob fragwürdig. Durch den geringeren Energiegehalt beträgt der "günstigere" Preis noch ca. 2 Cent pro Liter, dafür habe ich ein Schadensrisiko und höheren Verschleiß.
Kein Wunder dass das keiner kauft, weil es einfach ein schlechter Deal ist. Dazu kommt die Unsicherheit in Bezug auf Verträglichkeit.
Das ist einfach ein Versagen auf ganzer Linie.
- Die Mineralölindustrie hat ihre Kunden nicht informiert (was ja auch kein Wunder ist).
- Die Hersteller des Ethanol haben nicht informiert (was verwunderlich ist, da sie ja schließlich profitieren).
- Die Bundesregierung hat nicht informiert (was nur bedingt verwunderlich ist, die hatten in letzter Zeit andere Baustellen)
- Die Presse trötet ins Empörungshorn, obwohl jeder, der bis drei zählen kann, sich hätte informieren können, wenn er es denn gewusst hätte, wo (wie zum Beispiel beim ADAC). Auf die Idee, dass vielleicht die Presse selbst mal die Leute informieren könnte, kommt sie natürlich nicht, weil die Presse sich selbst sowieso für die Besten der Besten der Besten (sir!) hält.
Von der Sinnhaftigkeit der Maßnahme einmal vollkommen losgelöst, ist das bisher ein Riesenreinfall.
@Werner Krauss: Aber das ist nur die halbe Wahrheit. Es ist ziemlich irrelevant, ob die Kraftstoffe in Deutschland wachsen oder nicht.
ReplyDeleteWenn eine Umwidmung der Flächen in Deutschland stattfindet, und dafür weniger Getreide produziert wird, welches auf dem Weltmarkt fehlt und dafür im frisch abgeholzten Regenwald produziert werden muss, dann hat der Ethanolanbau nur bedingt etwas gebracht. Zumindest aus CO2 Einsparungssicht.
Bitte entschuldigen Sie das Triple-Posting, ich bin gerade noch über eine interessante Interpretation des Spiegel gestolpert.
ReplyDeleteDort wird die Meinung geäußert, dass die überstürzte Einführung des E10 auf Lobbyarbeit der Automobilindustrie zurückzuführen ist. Die ist ja in Deutschland, wie man beobachten kann, seit Jahren am Versagen, was die Reduzierung der CO2 Flottenstatistik betrifft. Anstatt eine langfristige gesetzliche Verpflichtung zur Verringerung des CO2 Ausstoßes zu akzeptieren, wurde ja zunächst eine "freiwillige Selbstverpflichtung" abgegeben. Das ist Neusprech für "dreist ins Gesicht gelogen".
Dann wurde mit Kundenwünschen nach SUVs argumentiert, und dass man den CO2 Ausstoss nicht senken kann (Arbeitsplätze und so, sie wissen schon). Nur um 3 Jahre später zu merken, dass man den Sparsamkeits-Trend (befeuert durch 2008er Ölpreise von 140 US$) verpennt hat. Nach der Milliardenspritze Abwrackprämie wurden dann im Zuge des Chevy Volt, Nissan Leaf und allgemeinen E-Auto Trends erneut Milliarden für die Förderung von Elektroautos zu gefordert.
Diese ganze Abstrusität aus aufgeregten Subventionsorgien hätte man vollkommen vermeiden können, wenn man einfach eine langfristigen Flottenvorgabe für den CO2 Ausstoß gemacht und akzeptiert hätte. Dann hätte man die Entwicklung darauf einstellen können und schrittweise in diese Richtung voranschreiten.
Stattdessen herrscht seit 3 Jahren der blanke Aktionismus, und wie immer bei blankem Aktionismus kommt am Ende meistens irgendein halbgarer Käse bei raus. Und dieser halbgare Käse heisst E10.
@flin #10 und #11
ReplyDeleteIch bin nach wie vor eigentlich ratlos. Wenn ich Ihre mails und andere durchsehe, kommen darin folgende Akteure vor:
- Autofahrer
- Autos
- Tankstelle
- Preise
- Mineralölhersteller
- Ethanolproduzenten (Bauern)
- Bundesregierung (Merkel, Röttgen)
- Opposition (Grüne, SPD..)
- Umweltorganisationen (BUND,...)
- ADAC
- Medien
- Anbauflächen Deutschland
- Getreide (Mais, Weizen...)
- Lebensmittelpreise
- Raps
- Regenwald
- Treibhausgase (CO2)
- EU (Generaldirektionen etc)
- Subventionen
- Agrarmärkte
- Lateinamerika
- Welternährungslage
- Hunger, Macht, Revolution,
- Weltklimarat (IPCC)
- ich
- Flin
....
Diese Liste umfasst den Mikrokosmos ich, mein Auto und die Tankstelle und zugleich den Makrokosmos ich, mein Auto, meine Regierung, meine EU, Welternährung, Regenwald, Weltklima...
Das Bindeglied ist E10, das diese völlig unterschiedlichen Welten und uns neu miteinander verknüpft.
Schwindel erregend, ganz unabhängig vom eigentlichen Nutzen oder der Sinnhaftigkeit des Ganzen.
Manchmal lohnt es sich einfach zu staunen über die Art und Weise, wie wir uns eine gemeinsame Welt basteln. Aber dann muss man natürlich wieder eine Meinung haben. Aber welche?
@Werner Krauss: Eine Meinung zu haben ist leicht. Fragt sich nur zu welchem Thema.
ReplyDeleteDie Sinnhaftigkeit von E10 als Instrument zur Verringerung des CO2-Ausstoßes?
Der Grund, warum E10 überhaupt eingeführt wurde?
Der Prozess der Einführung von E10 und die schwerwiegenden Fehler bei der Information der Verbraucher von verschiedensten Seiten?
Die politischen Auswirkungen des Einführungsdesasters auf die Klimadebatte einerseits und die Umsetzbarkeit, Durchsetzbarkeit und Gestaltung zukünftiger Maßnahmen bei Mitigation/Adaption andererseits?
Erinnert ein bisschen an "Dirk Gentlys holistische Detektei": The interconnectness of all things.
Am Ende wird im öffentlichen MeinungsBILD sowieso nur stehen: E10 ist doof.
Und am Ende des Tages werden natürlich die merkwürdigen Gutmenschen und Klimafuzzies dran schuld sein ("weird and unnecessary climate protection measure"), die uns ja nur unsere Autos verbieten und kaputt machen wollen.
ReplyDeleteDass das Ganze seinen Ursprung im Kampf der deutschen Autoindustrie gegen verbindliche Senkung des CO2 Ausstoßes ihrer Flotten hat... geschenkt.
Die deutsche Autoindustrie hat nämlich schon eine Strategie gegen globale Erwärmung: In Autos Klimaanlagen einbauen.
@flin #13
ReplyDeleteDanke, dass Sie mich mit so leichter Hand aus dem Spaghettigewirr meiner Gedanken, die alles mit allem verbinden, befreit haben! Plötzlich seh ichs ganz klar:
E10 bleibt natürlich. Die deutsche Debatte dient nur dazu Merkel eine weitere Niederlage zuzufügen. Erst fällt Guttenberg, dann Röttgen, dann Merkel. Und dann gibts wieder rot-grün! Dank dem magischen Klimaschutz- und Regierungswechselmittel E10!
Hach. Es ist so beruhigend eine klare Meinung zu haben!
@ _flin_
ReplyDelete"Dass das Ganze seinen Ursprung im Kampf der deutschen Autoindustrie gegen verbindliche Senkung des CO2 Ausstoßes ihrer Flotten hat... geschenkt."
Guter Punkt, man könnte sogar noch weiter gehen und zur Diskussion stellen, ob eine schwarz-gelbe Klimapolitik überhaupt existiert.
1. Strom
Im Wesentlichen Fortschreibung und Modifikationen des EEG der rot-grünen Regierung.
2. Heizen
Kürzen von Förderprogrammen zur Wärmedämmung von Gebäuden, ansonsten Fehlanzeige.
3. Verkehr
Einsatz in der EU GEGEN Senkungen der Flottenverbräuche, Tempolimit ist sowieso tabu. Keine Förderprogramme für Elektroautos.
Ja, aber wie will man dann die 40% CO2-Reduktion bis 2020 schaffen?
Füllen wir also dem Autofahrer etwas mehr Biosprit bei, niemand und nichts muss sich ändern, es war sowieso die EU, und wir koalieren mal lässig weiter und widmen uns den wirklich wichtigen Themen.
(Man suche mal bei der Friedrich-Naumann-Stiftung oder der FDP Diskussionen zur Gestaltung einer Klimapolitik. Meine Suche war bislang vergeblich. Aber dafür findet man einiges vom Skeptiker Steffen Hentrich...)
Andreas
I think the "E10 disaster" (=E10D) is a very good example to learn (or finally realize) that any political action to save the planet can be defined as:
ReplyDeletegood intention = opposite of good
It is highly "phony" as environmental policy is highly "modified" by economical lobby groups. Or in other words: Climate protection will only work if somebody can earn a lot of money with it (typical argument of sceptics).
Who takes profit of E10?
(1) car industry
(2) agriculture/farmers
( ) ...
Who looses most?
(1) "third world"
(1a) high food prices
(1b) environmental destruction
(2) environment in general
(3) in the end climate (local deforestration, more CO2 etc.)
Interesting also:
Not much scientific information was taken into account about negative effects (although it exists). I have not seen any scientific studies showing a positive/convincing effect of intensive usage of bioethanl.
It's weird. Science is ignored on the benefit of economy. But it looks green and stinks like hell - it has to be good and bio!
@Andreas: In Sachen FDP gibt es auch Hardcore-AGW-Leugner. Der Umweltpolitische Sprecher der FDP im europäischen Parlament, MdEP Holger Krahmer, ist bekennender Skeptiker und hat auch schon eine Broschüre veröffentlicht, in der Benny Peiser und Arman Nyilas das Übliche verkünden. Nyilas ist sich noch nicht einmal zu schade, den CO2 Gehalt in Zweifel zu ziehen und verweist auf die bekannte, durchaus erheiternde "Studie" von E.G. Beck.
ReplyDeleteSoviel zum umweltpolitischen Sprecher der FDP im europäischen Parlament.
@ Werner Krauss
ReplyDelete"50 Prozent ihres Ethanolbedarfs deckt die EU durch Importe". Keine Rede davon, dass die Pampe nur aus biologischem Anbau von deutschen oder europäischen Äckern stammt. Äcker, die angeblich eh stillgelegt worden seien. Ökologisch betrachtet, bedeuteten diese Still-Legungen übrigens einen Segen.
http://www.stuttgarter-zeitung.de/inhalt.kommentar-zum-benzingipfel-mensch-und-auto-als-konkurrenten.1f64b58a-50f0-4edd-9248-c733453068ec.html
Eine Übersicht zu den einzelnen Pflanzen ...
http://www.brotimtank.org/index.php?option=com_content&view=article&id=124:bio-ist-nicht-unbedingt-umweltfreundlich&catid=28:hintergrund&Itemid=46
Und hier eine Vorstellung davon, woher die 50% Importe stammen und was ihre Produktion in den Erzeugerländern anrichtet ...
http://www.dradio.de/dlf/sendungen/einewelt/1392406
Hier finden Sie den deutschen Hersteller "Flora Ecopower" (S. 48), der sich im Hungerland Äthiopien 200'000 (!) Hektar Land sichert.
http://www.die-pluenderung-der-erde.de/media/3afa7a6568a90fcdffff8674ac144226.pdf
"Humanitäre Entwicklungshilfe" war gestern - heute ist "Ecopower" unter dem Label "Klimarettung".
World gone wrong.
Ralph
BIOETHANOL
ReplyDeleteVon wegen "bio" und von deutschen oder europäischen Äckern stammend ...
"50 Prozent ihres Ethanolbedarfs deckt die EU durch Importe"
http://www.stuttgarter-zeitung.de/inhalt.kommentar-zum-benzingipfel-mensch-und-auto-als-konkurrenten.1f64b58a-50f0-4edd-9248-c733453068ec.html
Woher diese Importe stammen und was ihre Produktion in den Herkunftsländern anrichtet ...
http://www.dradio.de/dlf/sendungen/einewelt/1392406/
Hier eine Liste der einzelnen Pflanzen, ihren Erträgen und der Ökobilanz der Treibstoffproduktion ...
http://www.brotimtank.org/index.php?option=com_content&view=article&id=124:bio-ist-nicht-unbedingt-umweltfreundlich&catid=28:hintergrund&Itemid=46
Und hier finden Sie u.a. das deutsche Unternehmen Flora EcoPower, neu "Acazis" benannt, das sich im Hungerland Äthiopien 200'000 (!) Hektar Ackerland gesichert hat, S. 29. Zum Vergleich: die Ackerflächen Thüringens umfassen 612.800 Hektar.
"Der Anbau unserer Pflanzen erfolgt im Einklang mit der heimischen Natur Afrikas".
Na, da sind wir als Anleger und Konsumenten doch beruhigt, ist doch der Mensch aus streng ökologischer Sicht keinesfalls als Teil der Natur sondern bloß als unerwünschter Störefried zu betrachten.
World gone wrong.
Ralph
Der DLF-Link funktioniert nicht.
ReplyDeleteEr ist über google "DLF Allzeithoch bei Weizenpreisen - Landraub in Äthiopien" zu finden.
@Werner Krauss: Ihren satirisch herausfordernden Tonfall finden Sie sicherlich witzig, ebenso wie meine Gedanken ins Lächerliche zu ziehen.
ReplyDeleteSie sind, wie oben geschrieben, der Meinung, dass E10 ein Versuch der Regierung (bzw. der öffentlichen Hand) ist, das Klima zu schützen. Dann nehme ich mir heraus, dieses idealisierte Bild des politischen Prozesses, bei dem die Politik Dinge umsetzt, weil sie sie für richtig hält (im Gegensatz zum interessensvertretenden Ansatz), für bemerkenswert zu halten. Bemerkenswert, aber nicht der Realität entsprechend.
@21
ReplyDeleteLieber flin, ich versuchte mit Humor, aber nicht abwertend zu antworten! Der Unterschied ist mir doch wichtig. Sie hatten ja auch recht mit Ihrer Bemerkung, dass man sich in zu vielen Einzelheiten verlieren kann!
Zu Ihrer Meinung der Politik als reiner Interessensvertreterin: ich glaube, dass beides stimmt. Politiker tun Dinge, weil sie diese für richtig und wichtig halten, und sie vertreten Interessen. Eine gesunde Balance macht das, was man Pragmatismus nennt.
Eine Diskussion über Pragmatismus wäre sehr sinnvoll und sicherlich ergiebiger als der Generalverdacht gegenüber allem und jeden, wie man ihn in der Klimadebatte leider auch immer wieder vorfindet.
Helmut Schmidt stand übrigens immer für einen nordeutschen Pragmatismus, wie er in Deutschland sehr beliebt ist. Es wäre eine schöne Aufgabe herauszufinden was das denn genau ist und was das zum Beispiel in bezug auf E10 bedeuten würde. Denn man muss ja doch auch feststellen, dass E10 politisch gewollt wurde und sich selbstverständlich durchsetzen wird - alles andere wäre wirklich sehr überraschend! Eine schlechte Informationspolitik bedeutet ja nicht, dass auch das schlecht verkaufte Produkt nur schlecht ist. Natürlich sind dort Lobbyinteressen im Spiel - aber anders wäre es ja auch gar nicht durchsetzbar gewesen! Das geht doch nur, wenn es die Wirtschaft / die Produzenten / die Steuerkasse am Laufen hält. Ganz pragmatisch gedacht...
@ werner krauß, _flin_
ReplyDeleteEin Motiv zur Biospriteinführung wurde bislang gar nicht genannt, bzw. von _flin_ nur angedeutet:
Da gab es doch vor einiger Jahr den Plan, den Flottenverbrauch der Autohersteller bis 20xx auf 120 g/km zu senken. Deutschland leistete zuerst erbitterten Widerstand (der Grenzwert ist ja schließlich gerade für Oberklassenhersteller schwer zu erreichen), stimmte dann aber einem Kompromissvorschlag zu:
Verbrennung von Bioethanol durfte von nun an auf die Berechnung angewendet werden. Konkret: Das Auto mag zwar 160 g/km ausstoßen, das durch Verbrennung von Biosprit entstandene "Bio-CO2" darf dann aber abgezogen werden und schon nähert man sich den 120 g/km.
Ich will nicht behaupten, dass dies das einzige Motiv der Bundesregierung für E10 ist. Aber zumindest eines, das nicht vernachlässigt werden sollte.
Andreas
@ Werner
ReplyDeleteSeien Sie doch bitte so freundlich, mir kurz zu erläutern, weshalb mein letzter Beitrag die "Moderation" in zwei Anläufen nicht überstanden hat? In welches (Bioethanol) Fettnäpfchen bin ich da getreten?
Ralph
Bjørn Lomborg
ReplyDeletedeutsch ... "Wettrennen in den Hunger"
http://www.project-syndicate.org/commentary/lomborg70/German
englisch ... "A Race to Hunger"
http://www.project-syndicate.org/commentary/lomborg70/English
When I was a student I had a job working extra at a petrol station. I made about 5-8000 Euros extra per year which meant I could keep down my student loans. Then he Swedish government got it's head around to thinking it was a good idea to regulate the market by forcing every station (very small or very big) in the country to install an ethanol pump. Just the cost of installing it was over 100 000 Euros, not to talk of the upkeep for zero profit income (actually a major loss). Within two years of the decision one quarter of every station in the country had closed, one of them was the one I was working at and I lost my job.
ReplyDeleteGeeh, I wonder why us right-wing libertarian whatever thinks that government, and particularly those with "green" policies, are bad and that they should keep out of their citizens business? As we all know the road to hell is paved with...