Monday, November 11, 2013

Brauchen wir ein neues umweltwissenschaftliches Ethos?

 Reiner Grundmann und Hans von Storch

Die Umweltwissenschaft ist in Verruf geraten. Verschiedene Skandale jüngeren Datums zeigen, dass Umweltwissenschaftler durchaus nicht immer dem Feynmanschen Ideal folgen in ihrer Arbeit, wonach „Wissenschaftliche Arbeit eine spezielle Art von Ehrlichkeit erfordert, die sich nicht darauf beschränkt, nicht zu lügen. Sie verlangt, dass man jede mögliche Schwachstelle der eigenen Argumentation offen legt, jeden möglichen Einwand gegen sein Ergebnis diskutiert und, wenn er nicht entkräftet werden kann, ihn zusammen mit dem Ergebnis mitteilt.“ Doch das erwartet die Gesellschaft, und deshalb vertraut sie gemeinhin wissenschaftlichen Erkenntnissen. Insbesondere Entscheidungsträger führen die Wissenschaft als Autorität an, wenn es um die Formulierung und Durchsetzung von politischen Zielen geht. Klimapolitik ist ein herausragendes Beispiel, und die Klimawissenschaft hat für skandalträchtige Schlagzeilen gesorgt. Wenn also die wissenschaftliche Glaubwürdigkeit auf dem Spiel steht, sollte die Frage des Verhaltens von Wissenschaftlern etwas genauer betrachtet werden, ebenso wie die Erwartungen der Gesellschaft Umweltwissenschaft und Wissenschaftlern.


Der amerikanische Wissenschaftssoziologe Robert Merton war eine Zentralfigur in Sachen Wissenschaftsethik. Heute ist er weitgehend vergessen aber wir denken, auch heute hat Robert Merton der Klimaforschung und ihrem Klienten, der Gesellschaft, einiges zu sagen. Er formulierte seine Ansichten zum wissenschaftlichen Ethos ausgehend von der Beobachtung, dass Wissenschaft eine gesellschaftliche Institution sei, die durch spezielle soziale Normen gesteuert wird ist. Merton zufolge ist das Ethos der Wissenschaft „jener affektiv getönte Komplex von Werten und Normen, der als für den Wissenschaftler bindend
betrachtet wird. Die Normen habe die Gestalt von Vorschriften, Verboten und Grundsätzen, die bestimmen, was bevorzugt werden soll und was noch zulässig ist. Ihre Legitimität erwächst daraus, dass sie als Werte institutionalisiert sind... [und] vom einzelnen Wissenschaftler internalisiert [werden]… Das Ethos der Wissenschaft ist nicht kodifiziert, es läßt sich jedoch aus dem moralischen Konsensus der Wissenschaftler erschließen, wie er im täglichen Umgang, in den zahllosen Schriften über den Geist der Wissenschaft oder in der moralischen Empörung angesichts von Verstößen gegen dieses Ethos zum Ausdruck kommt.


Merton sagt also, dass die institutionellen Werte zwar nirgends niedergelegt sind, aber aus der täglichen wissenschaftlichen Praxis abgelesen werden könnten. Eine Verletzung der Normen ruft moralische Empörung hervor. Es wäre ein Fehlschluss anzunehmen, dass die Beobachtung von Normverletzung seine Analyse widerlegen würde. Dies wäre freilich dann der Fall, wenn die moralische Entrüstung ausbliebe. Merton unterscheidet vier Aspekte wissenschaftlicher Normen: Kommunitarismus, Universalismus, Uneigennützigkeit und organisierter Skeptizismus (diese sind auch unter dem Akronym CUDOS bekannt). Kommunitarismus bedeutet, dass Forschungsergebnisse veröffentlicht und damit einer interessierten Öffentlichkeit mitgeteilt werden müssen. Universalismus heißt, dass Wahrheitsansprüche feststehenden, unpersönlichen Kriterien
unterworfen werden. Uneigennützigkeit bedeutet, dass es institutionelle Regeln gibt, die Wissenschafter davon abhalten, ihre Karriereziele skrupellos durchzusetzen. Organisierter Skeptizismus schließlich verlangt die kritische Prüfung der Forschung durch Fachkollegen.

Die Normen sind funktional für die Wissenschaft, aber auch für die Gesellschaft. Indem die Gesellschaft einen Sonderbereich zur Wissensproduktion ausdifferenziert hat, kann sie sich auf das dort geschaffene Wissen verlassen, sofern es wissenschaftlichen Kriterien unterliegt. Welche sind das?

Ob es sich nun wirklich so verhält, ob Merton ein geeignetes Muster anbietet, um die komplexe Wirklichkeit von Wissenschaft und Gesellschaft einzufangen, sei dahin gestellt. Wir denken aber, dass eine Umfrage unter Klimaforschern weitgehend Zustimmung zu den CUDOS Normen von Merton ergeben würde. Nicht, dass die Normen wirklich und breit umgesetzt werden, aber wohl dass sie gelten sollten, und dass die Gesellschaft weitgehend davon ausgeht, dass sie im Großen und Ganzen eingehalten werden.

Merton schrieb seine Analyse in den 1940ern, und sein Aufsatz erfuhr eine breite Rezeption in der Nachkriegsära. Mit dem Aufkommen der neuen Wissenschaftssoziologie nahm die Sichtbarkeit und Akzeptanz der Merton’schen Wissenschaftsethik ab, seine CUDOS Normen gelten bei vielen Soziologen heute als überholt.

Andererseits sollte man anerkennen, dass Naturwissenschaft mit einer erheblichen Autorität in der Gesellschaft agiert, gerade auch die Klimaforschung, die mit ihrer Autorität „die“ Gesellschaft überzeugt hat von einer „richtigen“ Politik, etwa das 2-Grad Ziel. Im eigenen Verständnis der Mehrheit der Klimaforscher ist das Verhältnis zwischen Klimaforschung und Politik „linear“, d.h. das überlegene Wissen erklärt, überzeugt, und erzieht die Gesellschaft, sagt ihr was „richtig“ und „falsch“ ist. Wochenendausflug mit dem
Fahrradfahren ist richtig, mit dem Auto ist falsch. Die Gesellschaft dagegen ist weitgehend verstockt, weil dumm und unaufgeklärt. In diesem Sinne repräsentiert Klimaforschung Macht. In einer demokratischen Gesellschaft muss Macht sich legitimieren. Unabhängig davon, ob diese Macht zu Recht besteht – sie besteht. Also brauchen wir eine spezielle Ethik für diese spezielle Macht. Und dafuer liefert Merton ist einen brauchbaren Ansatz.

Die email-Affäre, die Ende 2009 in die Schlagzeilen rückte, warf ein Schlaglicht auf eine kleine verschworene Gemeinde von Klimawissenschaftlern, die sich von Kritikern belagert fühlte. Sie reagierte darauf mit dem Zurückhalten von Daten, fragwürdigen Eingriffen in den Gutachterprozess, dem Abwürgen skeptischer Einwände, das Unterwandern rechtlicher Vorschriften (freedom of information acts). Die moralische Entrüstung, die sich bei dieser Affäre entladen hat, spricht dafür, dass so etwas wie CUDOS von der Gesellschaft erwartet wurde. Sie ist ein Indikator dafür, dass es so einen Maßstab von akzeptablen und nichtakzeptablen Praktiken gibt, auch wenn dieser nirgends explizit festgelegt ist. Mehrere Untersuchungen der Affäre kamen zum Schluss, dass die Gemeinde der Klimawissenschaftler, die im Zentrum der email-Affäre standen, einer Bunkermentalität verfallen war und zu wenig Offenheit zeigte. Ein solches Syndrom deutet darauf hin, dass gleich mehrere, wenn nicht alle Mertonschen Normen tangiert waren. Doch die Untersuchungen zeigten auch Verständnis für das Verhalten der Wissenschaftler, seien diese doch enormem Druck ausgesetzt gewesen. Wissenschaftler seien eben menschlich, allzumenschlich und würden in Kontroversen zu zweifelhaften Mitteln greifen.

Wir denken, hier besteht Gestaltungsbedarf, sowohl innerhalb der Wissenschaft, als auch an den Schnittstellen zur Gesellschaft. Schließlich finanziert die Gesellschaft die soziale Einrichtung Umweltwissenschaft mit der Absicht, sich auf das dort produzierte Wissen verlassen zu können. Das trifft insbesondere auf Gebiete zu, die von hoher Unsicherheit geprägt sind, aber dringende Entscheidungen erfordern, die hohe Kosten verursachen. Wissenschaftler sind schlecht beraten, die Grenzen ihres Wissens, ihre Zweifel und ihre Unsicherheiten zu verbergen.

Es liegt im Eigeninteresse der Wissenschaft für Transparenz zu sorgen und Regeln für Interessenkonflikte zu implementieren, mit anderen Worten, CUDOS zur Praxis werden zu lassen. Wir hoffen nicht, dass die Klimaforschung unter den Talaren der letzten 1000 Jahre verschwindet, unter dem sich allerhand Muff und persönliche Vorteilsnahme – nicht nur im materiellen sondern auch in Anerkennung durch den Zeitgeist – verbirgt. Eine neue, breit und offen diskutierte Ethik muß her, und das Argument „Diese Aussage sollte nicht offen diskutiert werden, sie könnte den Skeptikern helfen, die richtige Klimapolitik zu sabotieren“ sollte geächtet werden. Die Vorstellung, dass Klimawissenschaft zu großen gesellschaftlichen Transformationen aufrufen kann und soll, ist für uns absurd aber gängige Praxis. Über gesellschaftliche Entwicklungen bestimmt die Gesellschaft nach ihren demokratischen Regeln selbst; wenn dazu Wissen über Zusammenhängen und Dynamik nötig ist, wird Wissenschaft im Rahmen ihrer Möglichkeiten dieses bereitstellen.

46 comments:

  1. Sehr geehrte Autoren,

    ich bewundere Ihren Mut, möchte aber an ein paar Stellen widersprechen.

    1. Das Problem betrifft nicht nur die Klimawissenschaften. Die 'Große Transformation' trägt Schellnhubers Gesicht, aber nur, weil er zufällig Sprecher dieses Rats für Globale Nachhaltigkeit (oder wie auch immer) ist. Er hätte sich diesen 'großen Wurf' bestimmt nicht getraut, wenn in seinem Gremium nicht auch alle möglichen anderen Disziplinen mit drinsitzen würden, die ihn da bestärkt haben. Fragwürdig sind eben oft nicht die Ergebnisse der Klimaforschung i.e.S., sondern der Klimafolgenforschung. Dieser feine Unterschied ist aber wichtig. Wenn man in Forschungsprogrammausschreibungen schaut, taucht das Wort Klimawandel mittlerweile auf fast jeder Seite auf. Jede Disziplin, die es irgendwie rechtfertigen kann, versucht, da mitzumischen.

    2. Es scheint mir, dass das Problem für Sie eines der persönlichen "Wissenschaftlerethik" ist. Vielleicht verstehe ich es falsch, aber ich höre da einen Appell für mehr Tugendhaftigkeit bei Wissenschaftlern heraus. Aber wie würden Sie das beschriebene Problem abmildern? Durch Appelle an die persönliche Moral? Ich glaube, dass man damit gar nichts erreicht. Ich halte mich beruflich viel in Entwicklungsländern auf, in denen Korruption ein großes Problem ist. Dort hängen in jeder öffentlichen Einrichtung Appelle gegen korruptes Verhalten, und jeder schimpft darüber. Aber solange die Anreize, sich korrupt zu verhalten, so groß sind, und solange es deswegen praktisch jeder tut, wird sich nichts ändern.

    Im Wissenschaftsbereich sind die Anreize eben hoch, eindeutige positive Ergebnisse zu liefern stat kritischer Prüfungen der Arbeiten von Kollegen, und nicht zu weit vom Mainstream abzuweichen. Dies mündet in ein massives Qualitätsproblem, wie vor vier Wochen vom Economist sehr eindringlich thematisiert (ein must-read). Hinzu kommt, dass die immer größere Rolle öffentlicher Geber einen massiven Einfluss auf die Wahl der Forschungsthemen und -fragen hat. Themen, die sich potenziell kritisch mit etablierten politischen Narrativen beschäftigen, werden deshalb von Wissenschaftlern gemieden.

    Wir haben also in meinen Augen nicht ein Problem mangelhaft ausgebildeter persönlicher Wissenschaftlerethik (Sie sagen ja selbst, dass die Mertonschen Grundsätze von jedem unterschrieben werden würden), sondern es sind der Wahrheitsfindung abträgliche Incentives und Disincentives am Werk, die institutioneller Einhegung bedürfen. Die Institutionen des Wissenschaftsbetriebes sind vor diesem Hintergrund einfach hoffnungslos veraltet und gehen immer noch davon aus, dass einsame, heroische Professoren in ihren Stuben sitzen und sich in freiester Weise Gedanken über die Welt machen, getrieben von reiner Wahrheitssuche. Man darf Institutionen (verstanden als rules of the game) aber nicht auf der Annahme weltfremder Ideale aufbauen, sondern auf der Basis der Wirklichkeit, und die sieht ganz anders aus. Wissenschaftler sind ganz normale Menschen, die Geld verdienen müssen; gemocht werden wollen; emotional in ihrem Forschungsgebiet involviert sind, aber vielleicht nach Jahren trotzdem oder gerade deswegen nicht mehr ganz so furchtbar neugierig sind; an manchen Tagen zuviel im Internet surfen; und die trotz alledem etwas sinnvolles an diese Gesellschaft zurückgeben wollen, die ihnen dieses komfortable Leben ermöglicht. Für diese Menschen brauchen wir Institutionen, die ihnen die effiziente Produktion von relevantem Wissen ermöglichen, nicht für irgendwelche nichtexistenten Mönche, und es ist mir egal, wenn Max Weber da anderer Meinung ist. Der lebte in einer anderen Zeit, als Profs von Halbgötter waren und nicht in Unigremien zusammenhalten mussten.

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  2. "Es scheint mir, dass das Problem für Sie eines der persönlichen "Wissenschaftlerethik" ist. Vielleicht verstehe ich es falsch, aber ich höre da einen Appell für mehr Tugendhaftigkeit bei Wissenschaftlern heraus."

    Ja, ich glaube, da haben Sie falsch gehört. Merton spricht von institutionalisierten Normen und wir sprechen von der Notwendigkeit von Transparenz und Regeln für Interessenkonflikte. Mit Ihrer Kritik am heroischen Ideal stimme ich vollkommen überein, nur trifft sie uns nicht.

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  3. "Merton spricht von institutionalisierten Normen und wir sprechen von der Notwendigkeit von Transparenz und Regeln für Interessenkonflikte."

    In der Überschrift fordern Sie aber ein neues Ethos. Wie würden Sie denn das alte Ethos beschreiben? Ist es nicht so, dass gar kein neues Ethos erforderlich ist, sondern dass die bestehenden Institutionen des Wissenschaftsbetriebes es nicht schaffen, dieses durchzusetzen (und das gilt für die meisten Wissenschaftsbereiche)? Braucht die Umweltwissenschaft ein 'Sonderethos'?

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  4. Wir fordern kein neues Ethos: die Überschrift ist eine Frage. Wir haben eine Einschränkung auf die Umweltwissenschaften gemacht, weil wir uns da ein bisschen auskennen und nicht vorschnell verallgemeinern wollten.

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  5. "Wir fordern kein neues Ethos."

    "Eine neue, breit und offen diskutierte Ethik muß her ... []"

    Was denn nun?

    Oder ist Ethos was fundamental anderes als Ethik?

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  6. Danke, diese Diskussion ist sicher wichtig. Mir scheint es, als ob hier zwei verschiedene Dinge vermischt werden. 1) Dass es wichtig ist, dass wissenschafts-externe Werte nicht die Qualität der Forschung, und deren Kommunikation beeinträchtigen sollte - klar. Da wird wohl niemand widersprechen. Und wie Karl Kuhn schon so richtig bemerkte, gibt es da höchstens ein Implementationsproblem.

    Aber 2), dass "Klimawissenschaft zu großen gesellschaftlichen Transformationen aufrufen kann und soll, ist für uns absurd" würde doch etwas verallgemeinert bedeuten, dass die Institutionen aktiv Wissenschaftler demotivieren sollten, gesellschaftliche Werte und Bewgungen zu propagieren, die ihnen die richtige Konsequenz ihrer wissenschaftlichen Resultate zu sein scheinen, oder nicht? Rachel Carson, Aldo Leopold, unerwünscht?

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  7. Ethik und Ethos sind nicht dasselbe, aber lassen wir die Semantik beiseite. Worum es uns geht ist eine Diskussion über ein solches Ethos.

    hvw: Die Klimawissenschaft als Institution sollte von den Aktionen einzelner Klimawissenschaftler unterschieden werden. Natürlich können diese als Advokaten auftreten, und kein Ethos sollte es ihnen verbieten. Bedenklich wird es, wenn wissenschaftliche Institutionen meinen, sie könnten politische Ziele festlegen und hätten dabei eine Sonderrolle.

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  8. Was ist Klimawissenschaft als Institution?

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  9. Reiner,

    gut, da bin ich ja beruhigt. Gibt es denn nun Beispiele für "wissenschaftliche Institutionen [die] meinen, sie könnten politische Ziele festlegen"? WBGU ist keine wissenschaftliche Institution und hat den expliziten Auftrag, politische Handlungsempfehlungen für nachhaltige Entwicklung abzsondern, ist also nicht gemeint, oder? Wäre beispielsweise die vom CSC veröffentlichte "Hamburg Conference Declaration" mit Statements wie "Migration must be facilitated as a legitimate adaptation option for climate change ..." inkompatibel mit dem ihnen vorschwebenden Ethos?

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  10. Hallo HvW,

    ich denke mal nicht, dass 'Politik festlegen' im Sinne von 'beschließen' gemeint ist. Aber wissenschaftliche Institutionen haben sich in der Vergangenheit durchaus deutlich auch in den klimapolitischen Bereich hineingewagt, eine Fundgrube ist diese NASA website:

    http://climate.nasa.gov/scientific-consensus

    Nicht zu vergessen Herr Pachauri vom IPCC. Das IPCC ist DIE wissenschaftliche Institution im Bereich Klimawandel. Sein 'Chef' verhält sich aber wie ein Aktivist, der seine Autorität von den Wissenschaftlern ableitet, die die IPCC-Berichte erstellen.

    Ich stimme ihnen vollkommen zu, dass es zur Freiheit einzelner Wissenschaftler gehören sollte, eine aktivistische Position einzunehmen. Solches Handeln sollte immer anhand der vorgebrachten Argumente beurteilt werden und nicht nach Benimmregeln.

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  11. "Roger Pielke jr" stellte neulich auf seinem Blog den "Leitfaden für Integrität und Aufrichtigkeit" des Joint Research Centre (JRC) der Europäischen Komission vor. Es handelt sich hierbei um eine Einrichtung zur politischen Beratung auf Basis wissenschaftlicher Integrität. Mir scheint dieser Leitfaden eine gelungene Anregung für die Diskussion um ein "Ethos" für die Umweltwissenschaften.

    Hier in Kurzfassung die Leitlinien für einen "robust scientific support":

    1) Die Arbeit des JRC beruht auf Kompetenz:
    - Es wird wissenschaftliche Exzellenz angestrebt;
    -Jeder wissenschaftliche Ratschlag ist nachvollziehbar (traceable);
    - Das JRC fokussiert auf Aufgaben, die in seinem Kompetenzbereich liegen.

    2) Das JRC ist unparteiisch in seiner Beratung
    - es liefert unvoreingenommene Wissenschaft;
    - es fördert Objektivität;
    - es dokumentiert Unsicherheiten.

    3) Die Arbeit des JRC ist relevant für die Belange der EU:

    - es liefert robuste wissenschaftliche Unterstützung;
    - es stellt Verbindung zur Politik her und dokumentiert neu entstehende Probleme;
    - es folgt den Prinzipien der EU hinsichtlich Ethik und Integrität.


    Der Ansatz des JRC scheint mir realistisch, weil er nicht auf einen Urzustand der Trennung rekurriert, sondern von einer bereits vollzogenen "Hochzeit zwischen Wissenschaft und Politik" ausgeht und dafür Regeln aufstellt. (Es verwundert wenig, dass meines Wissens nach Silvio Funtowicz und Jerry Ravetz am JRC arbeiteten).

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  12. Danke Herr Krauss,

    ja, die guten Vorsätze sind das eine, aber die Anreize, denn das JRC, bzw. seine Chefs und Mitarbeiter ausgesetzt sind, sind eine ganz andere Sache. Das JRC wird von 'der EU' bezahlt (die genauen Details kenne ich auch nicht). Seine Praxis der Politikberatung wird also darauf achten, dass sie die Hand, vor der sie gefüttert wird, nicht zu dolle beißt. Man wird also seitens des JRC beispielsweise sehr vorsichtig sein, die Klimapolitik der EU grundsätzlich zu kritisieren, und sich eher mir Details befassen. So etwas nachzuweisen ist dann leider sehr schwierig. Darüber hinaus sorgt die EU gerne dafür, dass die Ergebnisse von Studien zu sensiblen Themen dann doch unter Verschluss bleiben. Hab selbst mal an sowas mitgearbeitet und durfte dann die Ergebnisse nicht veröffentlichen, weil das die Verhandlungsposition der Kommission in einem internationalen Gremium beeinträchtigt hätte.

    Die Hochzeit zwischen Politik und Wissenschaft endet leider meist in einer Versorgungsehe.

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  13. Es ist vielleicht nützlich auf die Rezeption von Mertons Thesen hinzuweisen (ich habe das in einem Artikel versucht). Sozialwissenschaftler kritisierten, die Normen seien eine beschönigende Selbstbeschreibung von ansonsten interessegeleiteten Wissenschaftlern, reine ideologische Fassade. Andere sahen zwar ein Ethos, dieses war aber nicht verschieden vom Ethos anderer gesellschaftlicher Gruppen. Dieses besagt, dass man seine Pflichten zu erfüllen hat, im Falle von Wissenschaftlern: den höchsten Ansprüchen intellektueller Arbeit zu genügen.

    Interessant ist, dass die Verteidiger von Merton schnell bereit waren, eine Ausnahmeregel zuzulassen. In wissenschaftlichen Kontroversen, so the Ausnahme, sei es nicht zu erwarten dass Wissenschaftler die Normen befolgen; sie verhalten sich da eher wie Advokaten, die einen Fall vorbringen und auf Biegen und Brechen verteidigen.

    Heute sehen viele STS Autoren wissenschaftliche Normen als kontextabhängig. D.h. es gibt keine absoluten Normen, und was die höchsten intellektuellen Ansprüche betrifft, so gibt es auch hier immer wieder Interpretation. Mit Climategate wurden die Differenzen deutlich und mein Versuch, die Mertonschen Normen in die Diskussion zu bringen stiess auf heftige Ablehnung (wie auf der Klimazwiebel dokumentiert).

    Ich stimme mit Karl Kuhn überein, dass es darum geht institutionelle Strukturen zu schaffen, damit Wissenschaftler dafür belohnt werden, den höchsten intellektuellen Ansprüchen zu genügen.

    Sie geraten oft in Interessenskonflikte und ihr Alltag ist in hohem Masse politisch. Die Stichworte lauten: Forschungsgelder einwerben; Begutachtung von Artikeln und Anträgen; Erfüllung studentischer Erwartungen. Dazu kommen, je nach Gebiet, explizite politische Fragen, wo die Parteinahme ein Risiko für den Wissenschaftler ist. In all diesen Situationen kann man individuelles Fehlverhalten ausmachen. Das wird sich aber nicht durch Appelle abstellen lassen, sondern durch Spielregeln. Gegenwärtig existieren sie kaum.

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  14. Hier ist ein Vorschlag des Neurobiologen Andrew Lumsden zur Reform des Zeitschriftengutachterwesens, in einem Leserbrief an den Economist (der Link zum Artikel, wie auch von Karl Kuhn erwähnt, ist ebenfalls vorhanden).

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  15. "Brauchen wir ein neues umweltwissenschaftliches Ethos?"

    Das Ethos ist die Moral. Wissenschaft ist eine Methode die Strukturen und die Ordnung der Natur, die IST, zu erkennen. Weil Erkenntnis nicht handelbar ist, sondern untrennbar verbunden ist mit der persönlichen Autonomie, die die Methoden der Wissenschaft anerkennt - sonst wäre es keine Wissenschaft – ist Moral jeder Couleur nicht vereinbar mit den Methoden der Wissenschaft; sie würde sie korrumpieren.

    Bereits der Begriff Umweltwissenschaft ist eine Korruption, denn das, was man darunter versteht, ist geprägt von Moral. Umweltwissenschaft ist im Sinne von Wissenschaft keine Wissenschaft, sondern Umwelt-Technologie-Forschung mit einem Zweck. Wissenschaft kennt keine Zwecke, denn wenn Zwecke die Wissenschaft bestimmen würden, wären die Wissenschaftler persönlich nicht mehr autonom.

    Umweltwissenschaft ist nicht gleich Klimawissenschaft, denn anders als die Umweltwissenschaft die einem Zweck nachgeht, ist Klimawissenschaft die Wissenschaft über die physikalischen Prozesse, auch der periodischen Prozesse, die global und/oder lokal die Anomalien des Wetters auf der Erde aber auch auf anderen Planeten über viele Größenordnungen in der Zeit ausmachen.

    "Die Umweltwissenschaft ist in Verruf geraten."

    Das würde ich so nicht sagen. Das, was in Verruf geraten ist, ist ein Kartell einzelner autonome Wissenschaftler, die korrumpiert von Geldgebern die Wahrheit über die Entwicklung über die globale Temperatur gefälscht haben. Damit ist aber das, was Wissenschaft ist, nicht in Verruf geraten, denn daran hat sich nicht geändert.

    "Insbesondere Entscheidungsträger führen die Wissenschaft als Autorität an, wenn es um die Formulierung und Durchsetzung von politischen Zielen geht."

    Das würde ich so auch nicht sagen. In der Wissenschaft gibt es sicher Autoritäten, jedoch sind diese Autoritäten nur in ihrer Disziplin eine Autorität, und selten in anderen Disziplinen. Eine Autorität in Mathematik ist nicht per se auch notwendig zugleich eine Autorität in der Physik. Entscheidungsträger können über ihre Disziplin entscheiden, aber sie können nicht über andere Disziplinen entscheiden und wenn Entscheidungsträger politische Entscheidungen tragen, haben sie die Wissenschaft verlassen. Sie können dann nicht mehr im Namen der Wissenschaft sprechen. Sie sind dann Politiker mit Kenntnissen aus der Wissenschaft.

    Dabei kann es das Problem geben, dass die Korruption und die Entscheidungsträgerschaft zusammen fallen. Das ist dann auch eine Sache der science community und/oder jeder autonomen Person, die die Methoden der Wissenschaft ausübt, sich davon deutlich zu distanzieren mit der öffentlichen Erklärung, was die anerkannten Methoden der Wissenschaft sind. Und natürlich kann diese Erklärung wieder nur durch autonome Personen abgeben werden, denn sie allein (plural) weiß, worin das Problem besteht.

    "Es liegt im Eigeninteresse der Wissenschaft für Transparenz zu sorgen und Regeln für Interessenkonflikte zu implementieren, mit anderen Worten, CUDOS zur Praxis werden zu lassen."

    Das ist leicht gesagt, aber es ist auch falsch. Regeln entstammen einer Moral oder einem Ethos und der tastet wie gesagt die Wissenschaft nicht an. Interessenkonflikte sind kein Objekt von Wissenschaft. Im Prinzip ist jeder persönlich autonome wissenschaftliche Lehrer verantwortlich dafür, wem er eine Autorität in seiner Disziplin verleiht. Macht er das nicht, was leider schlechter Brauch ist, dann hat er selbst seine Karriere im Wissenschaftsbetrieb beendet.

    Die Inhalte von CUDOS enthalten Antworten. Man muss nicht Fragen stellen, die schon beantwortet sind. Es ist immer richtig, selbst verantwortlich mit seinem eigenen Namen für die Methoden der Wissenschaft zu stehen und sie zu realisieren; auf den Anderen, der darin fehlt, muss man nicht zeigen.

    V.

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  16. @volkerdoormann: ""Insbesondere Entscheidungsträger führen die Wissenschaft als Autorität an, wenn es um die Formulierung und Durchsetzung von politischen Zielen geht."

    Das würde ich so auch nicht sagen. In der Wissenschaft gibt es sicher Autoritäten, jedoch sind diese Autoritäten nur in ihrer Disziplin eine Autorität, und selten in anderen Disziplinen. Eine Autorität in Mathematik ist nicht per se auch notwendig zugleich eine Autorität in der Physik. Entscheidungsträger können über ihre Disziplin entscheiden, aber sie können nicht über andere Disziplinen entscheiden und wenn Entscheidungsträger politische Entscheidungen tragen, haben sie die Wissenschaft verlassen. Sie können dann nicht mehr im Namen der Wissenschaft sprechen. Sie sind dann Politiker mit Kenntnissen aus der Wissenschaft."


    Das war auch höchstwahrscheinlich mit Entscheidungsträger gemeint. Politiker (und nicht Wissenschaftler), die gewählt werden und Entscheidungen für die Gesellschaft fällen.

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  17. Reiner,
    It took me a while to digest this, as I needed some help from a German friend. We have come up with this summary of the blog/article and wondered whether it was a fair summary: Climate science/environmental science (which are treated here as largely overlapping sciences) have come into disrepute. Climate/environmental scientists are authoritarian, secretive and corrupt. They have contravened a number of Mertonian norms. This means climate science/scientists (environmental science/scientists…) need to be reformed/rehabilitated. They have to start to follow a new ‘ethos’ (guiding beliefs or ideals that characterise a community), meaning a ‘better’ (?) (better reinforced?) set of Mertonian norms. In the meantime they (especially if they belong to an ‘institution’) should not make any political pronouncements based on the insights they achieve in their sciences. Environmental/climate politics should be left to society and politicians alone (who, it seems to be implied, are less authoritarian, secretive and corrupt than scientists). Scientists can still give some advice but only on a strictly need to know basis (and once they follow the new rules laid down in the new 'ethos'). Is that what you are saying? I might have got things completely wrong.
    Raffa

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  18. S.Hader said...16
    @volkerdoormann:

    „Das war auch höchstwahrscheinlich mit Entscheidungsträger gemeint. Politiker (und nicht Wissenschaftler), die gewählt werden und Entscheidungen für die Gesellschaft fällen.“

    Richtig. Ich wollte deutlich machen, dass es ‚Wissenschaft’ per se nicht gibt, und deswegen auch keine Autorität sein kann. Die Praxis zeigt ja auch, dass die Entscheidungsträger in Berlin einzelne Personen berufen deren politisch/moralische Überzeugung sie dann verwenden (Im Jahr 2007 wurde Schellnhuber während der G8- und EU-Ratspräsidentschaft von Bundeskanzlerin Angela Merkel zum wissenschaftlichen Chefberater der Bundesregierung in Fragen des Klimawandels und der internationalen Klimapolitik ernannt). Eigentlich müsste es heißen: ‚klimapolitischer Berater’.

    V.

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  19. Aua:

    Stefan Rahmstorf auf Realclimate:

    "The increase in the amount of heat in the oceans amounts to 17 x 1022 Joules over the last 30 years. That is so much energy it is equivalent to exploding a Hiroshima bomb every second in the ocean for thirty years."

    Vielleicht offtopic? aus Unglaubliche Geschichten und folgendem Zitat am Ende des megasuperintelligenten Artikels:

    "Beam me up Scotty! There is no intelligent life on this planet."

    Realclimate is NICHT "this planet"; das PIK auch nicht.

    Sorry aber wo bleibt das Ethos wenn man es braucht.

    MfG
    Yeph

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  20. Reiner #13,14

    na dann sind mir ja wieder mit der individuellen Wissenschaftlerin befasst, der, genervt von den Studenten, dem Drittmittelterror, dem Publikationskasperltheater und den um Reviews bettelnden Editoren, schon mal die Merton-Büste vom Schreibtisch rutscht. Ihr Vorschlag, diesem Problem mit einem Ausbau des akademischen Regelwerks zu begegnen, ist interessant. Ich kann das Geheule über "Rahmenbedingungen" auch nicht mehr hören.

    Lese ich diesen Themenwechsel jetzt richtig, dahingehend, dass es doch unerwartet schwierig ist, zwei drei Beispiele für "wissenschaftliche Institutionen [die] meinen, sie könnten politische Ziele festlegen" zu finden? Meinem Verständnis zumindest wäre es nicht abträglich, wenn jemand die Motivation für das geforderte neue Ethos mal kompakt zusammenfasst und mit echten Beispielen garniert. Bevor wieder einer "Strawman!" ruft.

    Karl Kuhn: Auf der Seite steht steht nichts politisches. Das muss wohl in den 14 Referenzen sein. Wäre es möglich, mal auf diejenige hinzuweisen, welche sie als am problematischsten wahrnehmen? Pachauri: Ok. Auch wenn es sein Job als Chairman ist, seine Organisation gegen politisch motivierte Angriffe zu verteidigen, und das nicht ganz unpolitisch geschehen kann, hat an mancher Stelle meiner Ansicht nach die Grenze überschritten und dem IPCC einen Bärendienst erwiesen. Aber das taugt nicht nicht zu einer Fundamentalkritik am IPCC.

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  21. HvW,

    ich meine folgendes:

    U.S. National Academy of Sciences

    "The scientific understanding of climate change is now sufficiently clear to justify taking steps to reduce the amount of greenhouse gases in the atmosphere." (2005)

    American Physical Society

    "The evidence is incontrovertible: Global warming is occurring. If no mitigating actions are taken, significant disruptions in the Earth’s physical and ecological systems, social systems, security and human health are likely to occur. We must reduce emissions of greenhouse gases beginning now." (2007)

    Die Forderung nach Mitigation ist eine klare politische Positionierung, denn man könnte ja auch anderes vorschlagen. Und ja, in den Originaldokumenten ist wahrscheinlich noch wesentlich mehr dergleichen zu finden, und die Aufstellung von Wissenschaftsorganisationen ist ja auch nocht lange nicht vollständig.

    Man kann sich jetzt natürlich darüber streiten, ob das Institutionen oder 'nur' Organisationen sind ... in der Insitutionenökonomik ist dieser Unterschied wichtig.

    Und man könnte sich natürlich auch dazu versteigen zu behaupten, dass schon die Postulierung eines Konsenses durch solch eine Mitgliedervertetung ein übergriffiges politisches Statement ist, zumal wenn die Mitglieder dazu - wie's halt oft so läuft - gar nicht befragt wurden.

    Solche Deklarationen marginalisieren Minderheitsmeinungen, was in der Wissenschaft eigentlich ein Todsünde ist und nur im äußersten Notfall angewendet werden sollte. Dass die meisten Academies of Science das gemacht haben, zeigt, dass sie diesen Notfall für gegeben halten. Auch dies ist dann im Kontext der gesellschaftlichen Debatte ein politisches Statement.

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  22. Hvw
    The problem rests with stealth advocacy by the IPCC (well some critics would say it is quite open advocacy, but then the IPCC might not agree… insisting that while it is policy relevant, it remains policy neutral).
    I give two examples. The first has to do with the focus on CO2 as main driver of climate change. There may be a difference between WG1 and other WGs, but what WG1 says in its SPM and press releases leaves no doubt that it thinks only massive reductions in CO2 now will solve the problem. This is a misrepresentation of the science. Non CO2 drivers are sidelined, as Roger Pielke Sr has pointed out numerous times.

    The second has to do with the IPCC presenting its findings to the audience. One gets the impression that there is a dramaturgy which leads from less alarming to more alarming statements. But if you compare AR4 to AR5 there should be a message that while some basic tenets hold true (long term temperature increase, partly due to rising CO2, already observable climate change in the Arctic and glaciers, etc), in some aspects there is less evidence for things becoming worse. One example is the ‘downward revision’ with regard to tropical cyclones, which has not been advertised by the IPCC as a significant finding of AR5. This is completely hidden in the text, and did not make the IPCC 'headlines' although one might argue it should have. Another example is the lost consensus on a best guess of climate sensitivity, and the downward movement of the expected range of temperature increases. Another example is the somewhat hidden and oblique treatment of the ‘hiatus’ over the past 15 years. In all these cases the IPCC has not made a candid assessment of how its current report dovetails with previous reports, and with model projections, and what this means for the debate and issues about scientific certainty and uncertainty.

    One could argue that In all instances the iPCC has violated its own ethos of being policy neutral.

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  23. Karl Kuhn

    you raise an interesting point about Academies of Sciences and how they felt obliged (?) to join a bandwagon. At the height of climate alarmism in the media (2007-2009), several science organisations issued statements about climate change and the 'need to act now'. I have listed these in a book publication. Here is the relevant excerpt:

    "Richard Ordway, ‘the public face of NCAR,’ compiled the following list of scientific professional associations and posted it on Realclimate.org. He says:
    The following world-wide established scientifically-oriented bodies have all issued verifyable [sic] written statements that human caused-global warming/human-caused climate change is now happening:
    1) European Academy of Sciences and Arts - 2007
    2) InterAcademy Council - 2007
    3) International Council of Academies of Engineering and
    Technological Sciences -2007
    4) 32 national science academies (Australia, Belgium, Brazil,
    Cameroon, Canada, the Caribbean, China, France, Ghana,
    Germany, Indonesia, Ireland, Italy, India, Japan, Kenya,
    Madagascar, Malaysia, Mexico, Nigeria, New Zealand, Russia,
    Senegal, South Africa, Sudan, Sweden, Tanzania, Uganda,
    United Kingdom, United States, Zambia, and Zimbabwe) - 2001
    5) The national science academies of the G8+5 nations issued a
    joint statement declaring - 2009
    6) Network of African Science Academies (Cameroon, Ghana,
    Kenya, Madagascar, Nigeria, Senegal, South Africa, Sudan,
    Tanzania, Uganda, Zambia, Zimbabwe, as well as the African
    Academy of Sciences) - 2007
    7) Royal Society of New Zealand - 2008
    8) Polish Academy of Sciences - 2007
    9) US National Research Council - 2001
    10) American Association for the Advancement of Science - 2006
    11) European Science Foundation - 2007
    12) Federation of Australian Scientific and Technological
    Societies - 2008
    13) American Geophysical Union - 2007
    14) European Federation of Geologists - 2008
    15) European Geosciences Union - 2005
    16) Geological Society of America - 2006
    17) Geological Society of Australia - 2009
    18) International Union of Geodesy and Geophysics - 2007
    19) National Association of Geoscience Teachers - 2009
    20) American Meteorological Society - 2003
    21) Australian Meteorological and Oceanographic Society - (As
    of 2009)
    22) Canadian Foundation for Climate and Atmospheric
    Sciences - 2005
    23) Canadian Meteorological and Oceanographic Society - 2007
    24) English Royal Meteorological Society - 2007
    25) World Meteorological Organization - 2006
    26) American Quaternary Association - (from at least 2009)
    27) American Association of Wildlife Veterinarians - (from at
    least 2009)
    28) American Society for Microbiology - 2003
    29) Australian Coral Reef Society - 2006
    30) UK’s Institute of Biology - (from at least 2009)
    31) Society of American Foresters - 2008
    32) American Academy of Pediatrics - 2007
    33) American College of Preventive Medicine - 2006
    34) American Medical Association - 2008
    35) American Public Health Association - 2007
    36) Australian Medical Association - 2004
    37) World Federation of Public Health Associations - 2001
    38) World Health Organization - 2008
    39) American Astronomical Society - (from at least 2009)
    40) American Chemical Society - (from at least 2009)
    41) American Institute of Physics - (from at least 2009)
    42) American Physical Society - 2007
    43) American Statistical Association - 2007
    44) Intergovernmental Panel on Climate Change (IPCC)."

    [to be continued]

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  24. Ordway comments:

    "…not one *currently as of 2009* rejects anymore the IPCC findings, (to the best of my knowledge) that we humans are warming the Earth. However, it was a different story several years ago before the world-wide mainstream climate science’s evidence advanced enough to become indisputably solid in mainstream science (with the help of intense contrarian arguments and became so strong)…
    While some of these statements go back to 2001 (and in a few individual cases, even earlier), most were published in 2007 (14) and 2009 (10)."

    Now this sort of bandwagon effect seems to be the expression of a political campaign, or of wider social pressures of being seen to 'do the right thing'.

    Or maybe someone wants to make the argument that strictly and objectively speaking, the science was crystal clear in 2007 and this merited the extraordinary attention of the august Academies? But if this were the case, how did they learn about it? And what was their motivation to get into action? To save the planet?

    The book which I refer to is The Power of Scientific Knowledge. From Research to Public Policy. German version here.

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  25. The uncertainties related to the possible role of non-CO2 drivers is essentially irrelevant for the IPCC argument, as the argument is not based on certainty but on sufficient probability. In this case a 50% probability gives almost as strong support as a 99.9% probability, and even a 20% probability might result in very similar conclusions. The other drivers have little influence on such levels of probability.

    There are major problems in the standard arguments for proposed climate policies, but other drivers are not among them.

    Switching to the consequences of warming the likelihoods of some of them may be so low (like less than 1%) that this has a major influence on rational decision making. The uncertainties in the consequences of the proposed policies are even more important:
    - Are the policies effective?
    - What's the real cost of a particular policy including possible unforeseen detrimental consequences?
    - Are the policies such that they can actually realized in a democratic society?
    ..
    ..

    All these questions are totally outside of the task of WG1. The other WGs should have more to say on them, but this is an area where I am rather skeptical on the sufficiency of the present knowledge. Here the role of uncertainties is different as it operates in both directions.

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  26. I think it would be nice to continue the discussion in English to broaden the audience.

    For me, the key sentence in the Merton quote is that:

    "Ihre Legitimität erwächst daraus, dass sie als Werte institutionalisiert sind... [und] vom einzelnen Wissenschaftler internalisiert [werden]…"

    I'll try to translate it back:

    "The legitimacy of norms emerges from the fact that they are both institutionalised as [social?]values ... [and] internalized by the individual scientist ..."

    How much internalization is actually needed, as it is a long-term process? Does internalization follow or precede the establishment of the mutually accepted norm?

    Moreover, I gather from the blog post that Merton assumes the norms to be informal, not formalized ... a 'gentleman's agreement'?

    Do we have to formalize the norms/insititutions to substitute for slow or insufficient internalization?

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  27. Pekka

    have a look here:

    M.Z. Jacobson, Strong radiative heating due to the mixing state of black carbon in atmospheric
    aerosols, Nature 409, 2001, pp. 695-697

    V. Ramanathan & G. Carmichael, Global and regional
    climate change due to black carbon, Nature Geosci 1, 2008, pp. 221-227.

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  28. Reiner,

    Only something that's very certain to dominate the warming would be essential. Anything only possibly significant has essentially no influence on rational reaction to the the warming influence of CO2.

    If a decision is 50% likely to lead to very serious consequences it's certainly prudent to take that seriously. A similar risk with the likelihood of 30% would probably lead to the same conclusion.

    At this level of likelihood the precautionary principle is certainly accepted by almost everybody. Thus the real questions are:

    - Is the possibility of very severe consequences significant (30% is definitely significant, but 0.01% perhaps not, where the actual threshold is, is more difficult to say)?

    - If it is, do we have choices that mitigate the risk without causing (certain or possible) costs that are of comparable magnitude? Costs include here all negative consequences.

    The possible roles of black carbon, solar variability, and other proposed drivers may change the certainty of a specific level of warming from CO2 to some extent, but their combined potential does not halve the probability or have even nearly that potential. Therefore they are essentially irrelevant for the decisions that concern CO2 emissions. They may, however, lead to additional decisions on reducing releases of black carbon.

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  29. Pekka

    this what Ramanthan and Carmichael say:

    "Given that BC [black carbon, RG] has a significant contribution to global radiative forcing, and a much shorter lifetime compared with CO2 (which has a lifetime of 100 years or more), a major focus on decreasing BC emissions offers an opportunity to mitigate the effects of global warming trends in the short term ... Reductions in BC are also warranted from considerations of regional climate change and human health."

    Have they got it wrong?

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  30. Reiner,

    now Pekka has you there again ... quoting one paragraph from one technical paper, to support fundamental criticism and grave allegations towards the IPCC.

    What is that, do you really want to have a debate about aerosol science here?

    As an addition to what Pekka mentioned: If you counterfactually assumed that BC had a radiative impact equal to CO2, and that we were 100% percent certain about it, can you make an argument, based on the information in that paragraph you quote, why CO2 emission reductions would still be much more urgent and important than BC emission reductions?

    Are you sure you understand enough about the subject matter to claim that the focus on CO2 is "a misrepresentation of the science"? In the same vein, do you know what there is to know about tropical cyclones to judge whether the topic is properly addressed in AR5? And the same goes for your alleged "hiding" of the temperature record of a particular decade (which in fact got its own alert-box).

    If you answer yes to all of the above, then you have to explain why it is only you, who has that opinion and can defend it, and apparently not enough of the reviewers.

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  31. What I'm trying to say is that wrong uncertainties are discussed far too often. What's known about the influence of CO2 on the average global temperature is not known accurately, but it's known much better than many other related issues.

    Reducing as fast as possible the use of fossil fuels is justified also for other reasons, the question is here only what the word "possible" should be taken to mean, and what are the real possibilities for doing that without causing other similarly severe negative effects. It's an important priority, but not the only important priority and it may conflict with some of the others.

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  32. Now that we are taking English may I ask the question again that I posed earlier on in the comment stream. I am genuinely puzzled and an answer would be very much appreciated.
    Reiner,
    It took me a while to digest this, as I needed some help from a German friend. We have come up with this summary of the blog/article and wondered whether it was a fair summary: Climate science/environmental science (which are treated here as largely overlapping sciences) have come into disrepute. Climate/environmental scientists are authoritarian, secretive and corrupt. They have contravened a number of Mertonian norms. This means climate science/scientists (environmental science/scientists…) need to be reformed/rehabilitated. They should start to follow a new ‘ethos’ (guiding beliefs or ideals that characterise a community), meaning a ‘better’ (?) (better reinforced?) set of Mertonian norms. In the meantime they (especially if they belong to an ‘institution’) should not make any political pronouncements based on the insights they achieve in their sciences. Environmental/climate politics should be left to society and politicians alone (who, it seems to be implied, are less authoritarian, secretive and corrupt than scientists). Scientists can still give some advice but only on a strictly need to know basis (and once they follow the new rules laid down in the new 'ethos').
    Raffa

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  33. hvw

    well, I think you need to calm down a bit and grant non (aerosol) scientists to make a comment. Sorry if this means getting on your toes, but if you think there is something you can to illuminate us, please do so.

    The issue about non CO2 drivers of climate change is not a question of my (however unqualified) opinion. There is a literature out there, Ramanathan and Carmichael is part of it. The policy question is about short term and long term effects of different CC drivers. And here aerosols (among other factors, such as halocarbons, precursors of tropospheric ozone) offer an opportunity for effective policy interventions in the short term, as developed in the Hartwell paper and discussed many times on Klimazwiebel.

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  34. Raffa

    I think you and and your friend need a better dictionary ;-)

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  35. The original 1942 text of Merton can be found from

    http://www.collier.sts.vt.edu/5424/pdfs/merton_1973.pdf

    The paragraph that describes the ethos of science reads:


    The Ethos of Science

    The ethos of science is that affectively toned complex of values and norms which is held to be binding on the man of science. The norms are expressed in the form of prescriptions, proscriptions, preferences, and permissions. They are legitimatized in terms of institutional values. These imperatives, transmitted by precept and example and reenforced by sanctions are in varying degrees internalized by the scientist, thus fashioning his scientific conscience or, if one prefers the latter-day phrase, his superego. Although the ethos of science has not been codified, it can be inferred from the moral consensus of scientists as expressed in use and wont, in countless writings on the scientific spirit and in moral indignation directed toward contraventions of the ethos.


    In my judgement it has been essential that the ethos of science has not been codified as any codification might have counteracted progress that may often proceed in unforeseen directions and thus against any earlier codification.

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  36. Reiner #33,

    thanks my toes are fine and I am ignorant about aerosol science as well.

    I very much appreciate your frankness about your point of view. It is a quite strong statement to accuse WG I of "stealth advocacy" and of "misrepresenting the science" to falsely imply that "only massive reductions in CO2 now will solve the problem." This is contrast to stealth-"sceptics", who imply the same thing but in a way they can't be called on it. I guess it is also such sources from which you derive your belief in the "hiding" of an alleged "significant finding" regarding projections of tropical cyclone hazard. The claimed "downward movement of the expected range of temperature increases" must come from a mistake in matching the old and the new scenarios, otherwise this claim is totally opaque to me. How "hidden and oblique" can be applied to a topic that has been pulled into the highest and most visible level of dissemination (SPM) remains your secret. That the IPCC report doesn't focus on comparing with superseded reports - granted. Even though there is quite some comparison in it. But such assessments have been made in the literature for example with regard AR4 vs SREX/AR5 by the lead authors of SREX (dx.doi.org/10.1007/s10584-013-0818-0). Recommended reading to get future statements about tropical cyclones right :).

    Reiner, if you really tried to substantiate such allegations - all power to you. It would be a formidable interdisciplinary task, involving the social sciences' expertise to examine theory and practice of the IPCC process and nail down where it failed, supported by climate science experts to supply the necessary domain knowledge. But unless this is tackled and as long as your arguments are sound-bites and random quotes that originate from weirdo-blogs, it is just your credibility that suffers.



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  37. Pekka
    thanks for providing the link to the Merton classic.

    Karl Kuhn

    As you can see Merton speaks of the 'conscience', and the 'super-ego'. Merton seems to follow Freud here (as did his teacher Talcott Parsons). This means the Merton thought the ethos of science was transmitted in the process of socialisation of young scientists. It was a given for him, and he thought the CUDOS norms were an actual description of scientists behaviour at the time, not only a 'regulative ideal'.

    The norms did not need codification because they were part of the culture of science, so to speak. Today, we seem to be less certain what the culture of science is. And it is perhaps not likely that a codification of norms (CUDOS or something else) would have the same effect as tacitly shared norms.

    Very few science courses do have a philosophy, history or sociology of science component (we heard often how useless they are from scientists on this blog) and few practicing scientists will have heard about Merton or CUDOS. But they all know what counts in the cut throat competition of the academic labour market, which makes CUDOS almost appear as obstacles. Careers are usually made by following established approaches, not trying to prove them wrong.

    The norms seem have to be replaced by explicit rules and regulations about dilemmas regarding
    - intellectual property rights and the need to share results (recently through FOIA law)
    - universalism (through HR guidelines in appointment procedures)
    - disinterestedness (Merton thinks that the self policing of the scientific community is effective -- we don't have codified rules apart from recently enacted journal policies to demand a conflict of interest statement)
    - organized scepticism v tribal science (not much in terms of codified rules)

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  38. Thanks for granting my point, hvw: 'That the IPCC report doesn't focus on comparing with superseded reports - granted.'

    This would have been the right thing to do for the IPCC. With pretty much every other high level advisory report which builds on a previous report, you get critical analysis either from the authors or the journalists, commenting on the changes. Why is this not the case with IPCC reports? And why do have to insult people who do such analysis as weirdo bloggers? Would be good if you could show where I have become a victim of weirdo blogs.

    With regard to climate forcings, Gavin Schmidt on realclimate has attempted such an analysis of the evolution of IPCC's framing of the issue through various reports. I guess he's not a weirdo for you ;-)

    Pekka - there are high confidence levels for non CO2 drivers in AR5, see realclimate link above

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  39. Reiner,

    My own experience supports largely the validity of the Merton norms in many fields of science, and, in particular, when the ambition level is high. Sustained success at the top level of science cannot be maintained, as far as I can see, without following that kind of ethos. The peer community is in most cases efficient in enforcing that.

    Scientific research is, however, not limited to people who hope to reach the top level. It's an industry with a large number of professionals, many of them mediocre. Succeeding well enough in building a career in the industry of science may be based on differing criteria - and certainly often is. Codified norms may be needed in the industry of science even when they may be harmful at the most creative top.

    Medical research may be clearest example of industry of science. Problems similar in nature are studied by very many scientists, often supported by manufacturers of new medicines. The results are of direct importance both to the manufacturers and to their clients. It's no wonder that practical examples of problems of science have been discussed most widely in medicine.

    Some similarities may be seen in climate related research, but my impression is that that's fully true only in research related to technical solutions. The combination of interest is rather similar in research of renewable energy solutions as it is in medicine. The same is true to a lesser extent in other cases of concrete locally important damages supposedly linked to climate change or practical solutions, but not really in the climate science itself.

    The problems originating from the fact that some scientists are influenced both by their understanding of science and by their ethical views on, how the societies should act, are of a different nature. Others do realize that they let both factors affect their actions. They are influential only when they have support on their ethical views. Those who disagree with the views claim that the scientists have too much power or misbehave, but such claims would not be needed unless so many would agree with those scientists. It's really a fight between different fundamental views on what's morally right and what works in the real world. One side is sympathetic to ideas like degrowth, while the other believes in the power of free markets in finding the best way to the future.

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  40. Reiner,

    I do not argue against other drivers having a role. What I have tried to tell is that nothing in that evidence changes to an essential extent the understanding on the strength of the warming influence of CO2.

    The other factors affect a little the estimate of the climate sensitivity. They affect a little also the confidence levels. These changes have all been in the range where the conclusions of rational decision making are not affected much.

    In drawing conclusions on policies that target CO2 emissions the results of science must be presented in terms of the influence of CO2, not in terms of other factors that are not on the level that they would revolutionize the understanding of the role of CO2.

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  41. Pekka

    maybe there was a misperception: I should have made clear that I do not argue against the role of CO2 as a major agent in radiative forcing. The graph in Gavin Schmidt's post shows that, over time, the IPCC has given more prominence to other drivers, and to higher levels of confidence regarding their role.

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  42. hvw, I think the downward movement of temperature projections refers to the acknowledged 10% reduction of the "likely" forecast from the model mean projections over the next 10 years I believe. Reiner's other points are also right out of the IPCC report. The increase of the ECS range is obvious as is the failure to give a most likely number. This is due to the fact that different lines of evidence disagree. So, this critical number's uncertainty is growing!! There is also the admission that some GCM's are too sensitive to GHG forcing.

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  43. David Young,

    It is laudable that you try to figure out what exactly Reiner means in his attempts to show that the IPCC is "misrepresenting the science". I have given up on that, as it appears to be a quickly moving target.

    "I think the downward movement of temperature projections refers to the acknowledged 10% reduction of the "likely" forecast from the model mean projections over the next 10 years I believe"

    As long as you do not say what exactly you are comparing I call bullshit. Actually I am convinced that you copy and pasted this from a bullshit-blog.

    So, this critical number's uncertainty is growing!!

    There are even more critical numbers! More knowledge often entails more uncertainty!! The ECS range has not "increased"!!!! It is hilarious that the characters who usually loudly complain about a too certain presentation of the findings now complain even louder when no number is given at all because none can be justified!!!!!

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  44. All these things are good news, including the lower range for ECS from AR4. Thus, one might ask, why is not this good news highlighted? Its a good question. And that's a common theme of Annan's research for example, that in his words, some of the IPCC's more alarmist claims are not true. It would seem that this is important information for policy makers.

    Given the manifest failure of mitigation climate policy, I would argue that we need all the more good and objective scientific information.

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  45. Soundbite HvW: "As long as you do not say what exactly you are comparing I call bullshit. Actually I am convinced that you copy and pasted this from a bullshit-blog."

    Le style, c'est l'homme? ... ;-)

    Coming to the burden of proof (that, according to HvW, always seems to be on others): quickly googling parts of the incriminated phrase does not yield any blog as source, bullshit or not.

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  46. Roger Pielke Sr has sent the following email which I am happy to share. It is about IPCC's view of (non-)radiative forcings:

    "On the issue of the non-GHS climate forcings they continue to miss that climate forcings are much more than radiative forcings and, even with respect to radiative forcings, their role in affecting regional climate through alterations in large scale circulation features, for example, is much more important in terms of how society and the environment is affected, than changes in the annual global average surface temperature. This is true for other climate forcings such as how aerosols influence precipitation.

    That is broader view is needed was clearly presented by multiple authors in these two assessment reports (essentially ignored by the IPCC).

    Kabat, P., Claussen, M., Dirmeyer, P.A., J.H.C. Gash, L. Bravo de Guenni, M. Meybeck, R.A. Pielke Sr., C.J. Vorosmarty, R.W.A. Hutjes, and S. Lutkemeier, Editors, 2004: Vegetation, water, humans and the climate: A new perspective on an interactive system. Springer, Berlin, Global Change - The IGBP Series, 566 pp.http://www.springer.com/earth+sciences/meteorology/book/978-3-540-42400-0

    National Research Council, 2005: Radiative forcing of climate change: Expanding the concept and addressing uncertainties. Committee on Radiative Forcing Effects on Climate Change, Climate Research Committee, Board on Atmospheric Sciences and Climate, Division on Earth and Life Studies, The National Academies Press, Washington, D.C., 208 pp. http://www.nap.edu/openbook/0309095069/html/"

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