Die Ergebnisse der 2014er Umfrage der Arbeitsgruppe Beate Ratter (Institut für Küstenforschung, HZG) durch FORSA liegt jetzt vor. Es ist die siebte Umfrage seit 2009, die im jährlichen Rhythmus durchgeführt wird.
Der 2014er Umfrage nach findet man für Hamburg
"Der jüngste IPCC Bericht zeigt keine Auswirkungen auf das Risikobewusstsein für den Klimawandel: laut der diesjährigen Telefonumfrage unter Hamburger Bürgern steigt die Besorgnis bezüglich des Klimawandels weiterhin nur leicht an. 2014 liegen die Hamburger Werte erstmalig auf gleicher Höhe wie die amerikanischen Vergleichsdaten."
Das vollständige Resultat findet sich hier.
Der 2014er Umfrage nach findet man für Hamburg
"Der jüngste IPCC Bericht zeigt keine Auswirkungen auf das Risikobewusstsein für den Klimawandel: laut der diesjährigen Telefonumfrage unter Hamburger Bürgern steigt die Besorgnis bezüglich des Klimawandels weiterhin nur leicht an. 2014 liegen die Hamburger Werte erstmalig auf gleicher Höhe wie die amerikanischen Vergleichsdaten."
Das vollständige Resultat findet sich hier.
Abiturienten und Studierte haben deutlich mehr Sorge, selbst vom Klimawandel betroffen zu sein ... dabei sind doch sonst die Armen immer so vulnerable ... warum könnte das in Hamburg anders sein?
ReplyDeleteok, ca. 50% geben also an, sie fühlen sich durch den sg. Klimawandel irgendwie bedroht.
ReplyDeleteIch behaupte, dass sich in Wahrheit fast niemand bedroht fühlt, sondern einfach etwas ankreuzt, was man für angemessen hält.
Der Mensch fühlt sich durch einen bissigen Hund bedroht, durch einen Räuber mit Waffe usw. aber sicher nicht durch "schlechteres" Wetter in 30 oder 100 Jahren.
Solche Studien sind doch alle für den...sie wissen schon...
LG
Sylke
Sylke,
ReplyDeletebevor man sich im Kreise dreht möchte ich doch auf die schöne Diskussion anlässlich der Veröffentlichung der 2013er Umfrage hier auf der Klimazwiebel erinnern.
Es wäre schon interessant, genauer zu erfahren, wie sich diese geäußerte Bedrohung für die Respondenten 'anfühlt'. Sylke liegt sicher nicht falsch mit der Annahme, dass wohl keiner nächstes Jahr die Überflutung seiner Alsterblick-Villa befürchten dürfte.
ReplyDeleteAls Kind der angstgetriebenen 80er weiß ich noch ganz gut, wie ich diese unterschiedlichen Bedrohungen empfunden habe. Es war klar, dass wir irgendwann an Umweltverschmutzung zugrundegehen würden, aber das war eher eine depressive Grundstimmung. Hingegen war habe ich die NATO-Nachrüstung als sehr unmittelbare Bedrohung wahrgenommen - ich war überzeugt, dass ein Atomkrieg unmittelbar nach der Stationierung kaum vermeidbar sein würde.
Ich behaupte, dass sich in Wahrheit fast niemand bedroht fühlt, sondern einfach etwas ankreuzt, was man für angemessen hält.
ReplyDeleteDies.
Es wäre leicht zu bestätigen wenn man in der Umfrage die folgende Frage stellen würde : "Was betrachten Sie genau als eine konkrete Bedrohung die Sie beeinträchtigen würde und wann ?
Interessant ist doch diese Frage:
ReplyDeleteDie größten Probleme für Hamburger Bürger(innen) sind:
1. Verkehrsprobleme 31%
2. Mieten, Wohnung(en) 28%
3. Bildungspolitik 20%
4. Elbphilharmonie 15%
5. Ausländer 14%
6. Finanzlage der Stadt 12%
7 Stadtplanung 11%
8. Baustellen 10%
9. Kriminalität/ innere Sicherheit 8%
10. ÖPNV 7%
11. Arbeitslosigkeit 5%
12. Elbvertiefung 4%
13. fehlende Kita-Plätze 4%
14. Armut, Kinderarmut 4%
15. Infrastruktur 4%
16. Kultur 4%
17. Umweltpolitik (-plakette/ -verschmutzung) 3%
Das heißt doch, ein wie immer gearteter Klimawandel wird nicht als aktuelles Problem gesehen. Werden sie natürlich direkt darauf angesprochen, dann wird ein Problem bejaht. Ich würde aber mal behaupten, dass dies zum überwiegenden Teil daran liegt, weil man einem gefühlten Meinungsklima nicht widersprechen möchte. Interessant ist eigentlich nur die letzte Frage, die nach den Problemen derzeit, alles andere geht in die Richtung Suggestivfragen.
Die Telefonumfrage fand in der Zeit vom 31. März bis 5. Mai 2014 statt. Befragt wurden 501 Bürgerinnen und Bürger der Stadt Hamburg. Der Fragenkatalog entsprach dem der vorhergehenden Umfragen aus den Jahren 2008 bis 2013:
Derzeit wird viel über die Gefahren des Klimawandels diskutiert. Wenn Sie jetzt einmal an dessen Auswirkungen auf Hamburg denken: Stellt der Klimawandel Ihrer Meinung nach eine sehr große, eine große, eine weniger große oder
überhaupt keine Bedrohung für Hamburg dar?
Wann werden Ihrer Meinung nach die Folgen des Klimawandels für Hamburg wirklich spürbar: bereits heute, in 10 Jahren, in 30 Jahren oder in mehr als 30 Jahren?
Zu den negativen Folgen des Klimawandels können unter anderem auch Naturkatastrophen gehören. Ich nenne Ihnen nun konkret einige Naturkatastrophen, und Sie sagen mir bitte, welche Ihrer Meinung nach für Hamburg die schwersten Folgen hätte (Einfachnennung): Stürme, Starkregen, Hitzewellen, Sturmfluten und Überschwemmungen.
Halten Sie es für möglich, dass Sie im Falle einer solchen Naturkatastrophe in Hamburg auch ganz konkret und persönlich davon betroffen wären?
Diesen Klimarisiko-bezogenen Fragen wurde dieses Jahr zum fünften Mal eine allgemeine, offene Problemfrage vorangestellt: Welches sind Ihrer Meinung nach zurzeit die drei wichtigsten Probleme
in Hamburg? (Mehrfachnennungen möglich)
Was ich von solchen Umfragen halte, habe ich hier beschrieben.
Genau, wenn einem das Ergebnis einer Umfrage nicht gefällt, dann behauptet man einfach, dass die Fragen falsch gestellt wurden oder die Leute nur aus reinem Konformitätsdruck abgestimmt haben. So kann man sich auch alles schönreden.
ReplyDeleteHerr Harder,
ReplyDeletealso ich bin ganz zufrieden mit der Umfrage.
„Diesen Klimarisiko-bezogenen Fragen wurde dieses Jahr zum fünften Mal eine allgemeine, offene Problemfrage vorangestellt: Welches sind Ihrer Meinung nach zurzeit die drei wichtigsten Probleme in Hamburg? (Mehrfachnennungen möglich)“
Die fünfte Frage wurde vorangestellt, nach den wichtigsten Problemen derzeit gefragt, bevor der Klimawandel zur Sprache kam. So jedenfalls habe ich es verstanden. Erst als die Suggestivfragen ins Spiel kamen, wurde den Befragten klar: „ach da war ja noch was.“
@ Quentin, Sören
ReplyDeleteDie Qualität der Fragen beeinflussen natürlich die absoluten Werte. Betrachtet man aber (wie in der Studie geschehen) die Veränderungen der Werte über die Jahre hinweg, dann sind diese Veränderungen die aufschlussreiche Größe und die absoluten Werte sekundär. Weshalb es sinnvoll ist, auch schlecht gestellte Fragen in den Folgejahren beizubehalten. Und weshalb mir nicht klar ist, welchen Sinn es hat, die Qualität der Fragen zu diskutieren.
Quentin sagt:
"Das heißt doch, ein wie immer gearteter Klimawandel wird nicht als aktuelles Problem gesehen."
Ich würde ergänzen: "wird nicht als akuelles persönliches Problem gesehen".
Und das würde ich persönlich für mich selbst auch so sehen. Würde man mich fragen, ob der Klimawandel heute ein globales Problem sei, würde ich die Frage dagegen sofort bejahen.
Vielleicht liegt es daran, dass mein Häuschen gut geschützt ist gegen Stürme, Kellerflutungen und Hitzewellen (ohne Klimaanlagen natürlich ;-)). Vielleicht es auch die bekannte Verdrängung, wonach es sonnenklar ist, dass tödliche Autounfälle oder Flugzeugabstürze grundsätzlich nicht die eigenen Fortbewegungsmittel betreffen.
In diesem Kontext fand ich die Frage am interessantesten, die Karl Kuhn in #1 angesprochen hat. Da man bei den anderen Fragen keine solch auffälligen Unterschiede in den Bildungsgraden gefunden hat, frage ich mich, ob der Grad dieses Verdrängungsmechanismus womöglich mit dem Bildungsstand korreliert.
Ach ja, überrascht hat mich auch die Synchronität mit den US-Umfragen. Andere Medien, anderes Wetter, andere wirtschaftliche Entwicklung. Trotzdem recht synchron.
Ansonsten würde ich die Ergebnisse zusammenfassen mit:
Kaum Veränderungen.
Grüße
Andreas
@Quentin Quencher, es sind nur fünf Buchstaben, sollte man sich eigentlich merken können. Die Frage lautete: "Welches sind Ihrer Meinung nach zurzeit die drei wichtigsten Probleme
ReplyDeletein Hamburg?" Halten Sie da die Nichtnennung des Welthungers, des Bevölkerungswachstums, Millionen Flüchtlingen, Bürgerkriegen und religiöser Unfreiheiten in dieser Welt auch für ein Indiz, dass es allesamt keine relevanten globalen Probleme sind? Die Bürger haben lokale Probleme, die aktuell in Hamburg auftreten, genannt. Das sollte eigentlich nachvollziehbar sein.