Saturday, July 14, 2012

Psychologische Beratungsstellen?

Ein Leser berichtet:

So gerade gesehen auf der CSC webseite (siehe unten).

Kindern geht es also am besten wenn sie - trotz der objektiven Bedrohung des Klimawandels - entweder in die Wissenschaft(ler) vertrauen, oder auf Gott. Das ist wohl beides gleich hilfreich. Oder aber sie verfallen in eine Verleugnungsstrategie (werden da die zukünftigen Skeptiker heranerzogen??)  Gibt es denn - so frage ich mich - eigentlich schon psychologische Beratungsstellen für durch den Klimawandel traumatisierte Personen (insbesondere Kinder?). Das wird hier leider nicht erwähnt.


Umweltbildung: Bewältigungsstrategien von Kindern im Umgang mit dem Thema „Klimawandel“

Eine aktuelle schwedische Befragung 12-jähriger Schüler hat untersucht, wie Kinder auf das Thema Klimawandel reagieren, und dabei drei verschiedene Bewältigungsstrategien tendenziell herausgearbeitet. So gibt es Kinder, die sich für den Schutz der Umwelt engagieren und versuchen, Lösungen für den Klimawandel zu finden, bei denen das Thema aber einher geht mit negativen Gefühlen. Hierbei spricht man von problembezogenen Bewältigungsstrategien. Ihnen gegenüber stehen Kinder mit emotionsbezogener Herangehensweisen, die die Bedrohung durch das Thema subjektiv verringern, indem sie es generell meiden, sich davon distanzieren oder es komplett leugnen. Dies führt zu geringem Umweltengagement, aber auch weniger negativen Gefühlen. Eine dritte Herangehensweise, die sinnbezogene, hingegen verbindet umweltpolitisches Engagement mit persönlichem Wohlbefinden. Die Kinder, die das Thema entsprechend angehen, können auf persönliche Werte wie Vertrauen – z.B. in Wissenschaftler und gesellschaftliche Organisationen – oder Glauben zurückgreifen. Diese vermitteln einen positiven Puffer, der die Kinder vor den negativen Gefühle der emotionsbezogenen Herangehensweise schützt.

Ojala, M. (2012): How do children cope with global climate change? Coping strategies, engagement, and well-being, Vol. 32, Issue 3, September 2012, Pages 225–233

34 comments:

Anonymous said...

Und was ist die verbreitetste Coping-Strategie bei uns Erwachsenen hierzulande?

Ich tippe auf Vermeidung des Themas, womit wir uns gar nicht so sehr von Kindern unterscheiden.

Andreas

eduardo said...

I would say that children cannot cope with global climate change because they cannot experience climate change. Children are under, say, ten 10 years of age, so they objectively cannot have directly experienced any climate change. Their only experience can possibly be through their parents, adult friends or the media.

Perhaps the study refers to how children cope with what they are told about climate change

@ReinerGrundmann said...

Eduardo

I agree that only mediated experiences can be meant (the same applies to all of us).

In the UK it is certainly teachers who play an important role in this, climate change is embedded in the school curriculum and many children are frightened by the messages they receive.

There are examples of children demanding from their parents to sell the family car, stop going on holidays, become vegetarian, etc.

Werner Krauss said...

Der Hinweis auf den leider hinter einer paywall versteckten Artikel ist sehr interessant. Allerdings sind die Überschrift und der Tonfall des "Lesers", der auf den Artikel hinweist, unangenehm ironisch. In dem abstract kann ich auch nichts von "Psychologischen Beratungsstellen" finden. Klingt wie ein etwas abgestandener Skeptikerwitz - oder lese ich das falsch?

Hans von Storch said...

Werner,
Du hast schon bisweilen was oberlehrerhaftes. ".... ist unangenehm ironisch". Du wolltest doch sagen "ist FÜR MICH UNANGENEHM ironisch", oder? Oder ist er Text absolut UNANGENEHM ironisch?
Für andere könnten Überschrift und Tonfall doch ERFRISCHEND ironisch sein, oder UNTERHALTEND ironisch. Aber es ist Dein gutes Recht es FÜR DICH als unangenehm ironisch zu empfinden.

Aus den bisherigen Leserkommentaren lese ich allerdings, dass es ein Thema ist,das sich lohnt zu diskutieren. deshalb habe ich diese Reaktion (also den Hinweis auf den Artikel) auch gepostet, der übrigens eine Reaktion auf die Diskussion des Artikels denn auf den Artikel selbst war.

Werner Krauss said...

Hans,

da greifst Du völlig zu Recht zum Rotstift: natürlich muss es heißen, dass der Tonfall FÜR MICH unangenehm ironisch ist! Hoffentlich muss ich jetzt nicht nachsitzen?

Hans von Storch said...

Die Idee, Kinder als Verstärker im Kampf für das Gute einzusetzen, ist ja kulturgeschichtlich überhaupt nicht neu. Jim Lovelock setzte in seinem Buch "The revenge of Gaia" sehr auf diesen Mechanismus - ich fand diesen Teil seines Buches besonders abstoßend.

Wir kennen diesen Ansatz ja von der Hitlerjugend oder von den Roten Garden; in der DDR wird die Stasi sich auch dessen bedient haben. In der Regel ist der Ansatz zunächst erfolgreich - solange die Kinder den Autoritäten vertrauen - wenn sich aber dann herausstellt, dass die in Aussicht gestellten negativen, oder auch positiven Entwicklungen, nicht eintreten, dann setzt wohl eine Ernüchterung ein, die häufig mit einer Kehrtwende einhergeht. Also auch hier: eine nicht nachhaltige Strategie, die Potentiale in kurzfristigen Feuerwerken verjubelt.

Anonymous said...

Lieber Hans,

das war jetzt Ironie, oder?

Ironiefrei ist dagegen der Politaktivist Lord Monckton, siehe
http://www.guardian.co.uk/environment/blog/2009/dec/11/monckton-calls-activists-hitler-youth

Zu jeder Schule in jedem System gehört naturgemäß dazu, dass nachfolgende Generationen so erzogen werden sollen, dass bestehende Probleme vermindert werden. Ich nenne als Beispiele mal Drogen- und Sexualaufklärung, Umwelt-, Verkehrs- und zuletzt immer stärker Medienerziehung.

Man muss sich nicht gleich zu extremen Beispielen wie in Nazideutschland oder der DDR versteigern, was sowieso nur in totalitären Systemen funktioniert hat.

Wer das jetzt schrecklich findet, nur zum Trost: Nüchtern betrachtet erweisen sich unsere Schülergenerationen als bemerkenswert resistent gegen jegliche Art von "Indoktrinationsversuchen"

Andreas

Quentin Quencher said...

Die Frage ist, ist dieses Verhalten, die Auswirkungen bei Kindern und Jugendlichen nur auf das Thema Klimawandel oder Umweltschutz anzuwenden? Ich hatte schon einmal die Frage gestellt, wie es mit der Kommunikation von "Nichtwissen" bestellt ist, und bin dabei auf einen interessanten Text gestoßen:

"Für den Laien besteht bei der Beurteilung solcher Risiken nicht nur das Problem, die wissenschaftlichen Zusammenhänge zu verstehen, sondern angesichts widerstreitender wissenschaftlicher Befunde und Interpretationen eine eigene Bewertung vorzunehmen. Wir untersuchen die Hypothese, dass Unsicherheiten bei der Bewertung uneindeutiger und konfligierender wissenschaftlicher Evidenz durch Anwendung moralischer Heuristiken aufgelöst werden. Eine moralische Heuristik ist ein intuitiver Mechanismus, mit dem die moralische Qualität einer Handlung beurteilt wird. Ein epistemisches Urteil, etwa wie richtig oder wahrscheinlich ein Sachverhalt ist, wird durch ein moralisches Urteil, etwa wie verwerflich eine entsprechende Handlung ist, ersetzt; man spricht hier von Attributsubstitution."

Wenn wir die Kinder mit der Frage konfrontieren, wie man denn dem Klimawandel begegnen können, dann haben wir es mit einem moralischen Konflikt zu tun. Und entsprechend unangenehm reagiert man darauf. Diejenigen Kinder die entweder religiös sind, oder der Wissenschaft eine große Bedeutung beimessen, sehen darin die höhere moralische Instanz und können dadurch mit dem Problem Klimawandel lockerer umgehen, da der moralische Konflikt kleiner ist.

Ein moralischer Konflikt kann aber auch nur entstehen, wenn eine entsprechende moralische Überzeugung vorhanden ist. Dazu wiederum ein anderer Text:

“Wie verarbeiten Schüler/innen Sachinformationen in Problem- und Entscheidungssituationen Nachhaltiger Entwicklung? Ein Beitrag zur Bewertungskompetenz. Projekt Bewertungskompetenz
[...]
Problem- und Entscheidungssituationen für eine nachhaltige bzw. zukunftsfähige Gestaltung unseres Planeten sind nicht nur faktisch, sondern auch gesellschaftlich und da- mit ethisch komplex. Darüber hinaus weisen sie in der Regel mehrere gleichwertige Handlungsoptionen auf (vgl. Eggert/Bögeholz 2006). Für Schüler/innen besteht die Herausforderung, für beispielsweise anthropogen bedingte Umweltprobleme – und damit für Entscheidungssituationen Nachhaltiger Entwicklung – Lösungsvorschläge bzw. Handlungsoptionen zu entwickeln und diese reflektieren zu können. Dazu benötigen sie Bewertungskompetenz. Bewertungskompetenz erlaubt es, in komplexen Problem- und Entscheidungssituationen geeignete Handlungsoptionen zu entwickeln, diese miteinan- der vergleichen zu können und auf Basis von Werten und Normen tragfähige und zukunftsfähige Entscheidungen treffen und reflektieren zu können (vgl. u.a. ebd.; Bögeholz 2007). Ziel ist es, die Umwelt nachhaltig mitzugestalten. Nachhaltiges Mitgestalten der Umwelt ist ein zentrales Anliegen unserer Gesellschaft, die sich dem Leitbild der Nachhaltigen Entwicklung verpflichtet hat (vgl. De Haan u.a. 2008).”

Wahrscheinlich hat das Verhalten der Kinder nicht viel mit der Problematik Klimawandel zu tun, als mehr mit der Differenz zwischen moralischen Anspruch und Wirklichkeit. Und hier, so meine ich, zeigen sich die Früchte der Angstmacher, die den Menschen als Schädling für die Umwelt darstellen.

Werner Krauss said...

Hans,

der Vergleich des Ansatzes von Ojala mit Ansätzen von Hitlerjugend, Roten Garden oder Stasi hat meine Neugier geweckt. Ich habe mir daraufhin mal den Text von Maria Ojala besorgt und gelesen.

Vorauszuschicken ist, dass es sich hier um eine größere empirische Studie aus der Umweltpsychologie bei ca. 12 jährigen Kindern handelt. Vorausgesetzt wird, dass in diesem Alter Kinder schon fähig sind abstrakter zu denken und so auch größere soziale Probleme irgendwie wahrzunehmen und sich darüber Sorgen zu machen - eigentlich kennt das ja jeder, der mal jung war. Ziel der Studie ist es herauszufinden, wie Kinder am besten mit den Ängsten, die damit einhergehen, umgehen können. Dazu wird ein bestimmtes Vokabular aus dieser Disziplin benützt, vor allem sogenannte coping Strategien, welche die Forschung bei Kindern festgestellt hat. Es wird generell unterschieden zwischen

(1) problem focused strategies, where one concentrates on ways to solve the problem, such as searching for information about what one can do...

und

(2)"emotion-focused strategies, where the goal is to get rid of negative emotions evoked by a stressor, through for instance
avoidance, distancing, and denial-like strategies" (zum Beispiel oft nach dem Tod von Angehörigen).

Die Autorin erweitert die emotional-focused strategy noch um eine dritte, die meaning-focused strategy:

(3) This way of regulating
emotions is called meaning-focused coping. When using meaning focused
strategies, people draw on their beliefs, values, and existential
goals to sustain well-being. This form of coping includes strategies such as positive reappraisal, which is about acknowledging the stressor but still being able to reverse one’s perspective.

Aus Zeitmangel lasse ich hier die Durchführung der Studie weg, die den Großteil des Artikels ausmacht, und hüpfe sogleich zu den Schlussfolgerungen (siehe nächsten comment):

Werner Krauss said...

"This study reveals a dilemma: in this age-group, problem focused
coping may not be enough to avoid excessive negative affect from environmental worry, but it is still important to encourage problem-focused strategies because of their positive relations to environmental engagement. However, the study also identifies a solution to this dilemma. Teachers, for example, while focusing on problem-focused strategies, could also emphasize positive thinking, trust in different societal actors, and optimism concerning climate change, since these factors seem to shield children who use problem-focused coping from a high degree of
negative affect but also have positive relations to pro-environmental behavior and environmental efficacy."

Allerdings unter einer wichtigen Einschränkung:

"This does not mean that teachers should encourage naïve and
uncritical trust and unrealistic optimism. However, research has
shown that it is vital to avoid extreme cynicism and black-andwhite
thinking among pupils concerning, for example, politicians
and scientists, since this often leads to feelings of helplessness (see Colby, Beaumont, Ehrlich, & Corngold, 2007, 153). It is important to help young people develop a nuanced appreciation of the complexity and dilemmas that different societal actors face. One
possible strategy could be to organize meetings between young
people and societal actors who have worked with the climate issue
for a long time and who have faced and overcome challenges (see
Colby et al., 2007, 154).

(Man könnte ja zum Beispiel einen Klimaforscher einladen).

(Fortsetzung folgt sogleich)

Werner Krauss said...

(Fortsetzung)

"Concerning optimism, studies have shown that young people are to a large extent trapped in a discourse of threat and gloom when it comes to global problems (Eckersley, 1999; Reid, Payne, &
Cutter-Mackenzie, 2010). Being caught up in the popular media’s
apocalyptic images is hardly beneficial for critical thinking about these issues. Here, teachers could encourage young people to
search for alternative stories about the future, not only in scientific textbooks, but also in art and literature; these stories could be used as a basis for critical and creative discussions (see Reid et al., 2010).

Das kann ich nur bestätigen, dieser Ansatz ist auch sehr wirkungsvoll bei jungen Studenten zwischen 18 und 25 Jahren.

"Trust and optimism need not be antithetical to critical thinking, but rather can help children to take in facts about climate change and discuss ethical issues in a constructive way (for related arguments see Folkman, 2008). In addition, when a person takes global environmental problems seriously and when hope is based on positive reappraisal and trust, this emotional cognitive concept has been found to relate positively to environmental engagement (Ojala,
2008, 2011). Thus, optimism/hope is not only a solace, but also
seems to be a motivational force."

Auch bei der letzten Schlussfolgerung handelt es sich nicht um Indoktrination, sondern darum, dass Kinder, die dazu tendieren, Probleme rein emotional zu verarbeiten und daher leicht zu verdrängen, aus dieser Ecke geholt werden sollten:

"Teachers should also be aware of denial-like patterns of
thinking, where the young de-emphasize the seriousness of climate change. It is important to encourage young people to put these
thoughts into words, so that they can be discussed critically in the
classroom (see Ojala, 2011). Otherwise, it will most probably be
difficult to reach out to the young people who hold them with facts
and ethical arguments."

Es geht in dieser Studie also darum, Kinder mit der Angst vor dem Klimawandel nicht allein zu lassen, sondern einen produktiven Umgang mit diesem gesellschaftlichen Problem zu finden.

Als jemand, der selbst regelmäßig Seminare über Klimawandel hält, finde ich die Ausführungen der Autorin sehr interessant und gewinnbringend. Aus Sicht der Umweltpsychologie kann ich das nicht beurteilen, weil ich mich da nicht so auskenne. An keiner Stelle erschließt sich mir allerdings, wie man eine solche Arbeit mit Ansätzen der Hitlerjugend, der Roten Garden oder der Stasie vergleichen kann.

Hans von Storch said...

Werner,

zunächst, der thread ist nicht über den Artikel, sondern über die Meldung zum Artikel. Mein Hinweis auf Kinder, die ihre Eltern beeinflussen (sollen), bezieht sich auf Reiners "There are examples of children demanding from their parents to sell the family car, stop going on holidays, become vegetarian, etc.". Ich denke nicht, dass ich den Autoren irgendwas untergeschoben habe.

Werner Krauss said...

Hans,

ein letzter Kommentar dazu:

Du hast das vollständige (übersetzte) abstract, die vollständige Quellenangabe und den höhnischen und verfälschenden Kommentar eines Lesers dazu geposted - wie sollte dieser thread nicht über den Artikel von Maria Ojala sein?

Und wie soll man Deinem Kommentar #7 entnehmen, dass er sich nicht auf den Artikel, sondern auf Reiners Bemerkung bezieht? Und selbst wenn, dann macht das auch immer noch überhaupt keinen Sinn.

Hans von Storch said...

Werner, ich überlasse Dir gerne das letzte Wort.

Werner Krauss said...

Danke, Hans, das letzte Wort habe ich immer gerne -:)

Und nun zu Quentin Quencher und Maria Ojala - gar nicht so weit auseinander, zu meiner Überraschung. Außer Quentin Quenchers Sorge wegen der Angstmacher. Aber da möchte ich auch an Andreas' Kommentar von oben erinnern, wo er die Widerspenstigkeit der Jugend erwähnt. Denn "Das Unbehagen in der Kultur", wie Freud es nannte, ist immer da. F.J. Strauß warnte damals vor den Schmeißfliegen, und mein Geographielehrer vor der Erschöpfung der Ölresourcen, und mein Geschichtslehrer vor den Kommunisten, die unsere Kinder auffressen werden. Immer was los, im Klassenzimmer. Maria Olajas Umgang damit finde ich beeindruckend - sie nimmt sowohl die Kinder als auch die Probleme ernst.

Günter Heß said...

Nur so als Einwurf. Ich persönlich denke, man sollte 10 – 12 Jährigen besser Deutsch, Geschichte, Englisch und Mathe beibringen. Vor Allem weil es ja auch schwer ist den „Klimawandel“ und die „Treibhauswirkung“ von CO2 Erwachsenen zu erklären wie man in manchen Foren bewundern kann.
Ich habe das letztens bei einem 12 –jährigen Mädchen ausprobiert die hatte gelernt dass Ozon die Erde erwärmt. Nun ich glaube ihr Lehrer hatte so seine eigenen Schwierigkeiten. Diese Schwierigkeiten werden dann weiter gereicht. Das bringt nichts und erzeugt Pseudo-Wissen.
Ich schließe mich deshalb Andreas an. Das geht nach hinten los.
Gottseidank, aber schade für die verschwendete Zeit der jungen Menschen.
Mit freundlichen Grüßen
Günter Heß

froginblender said...

Wäre noch hinzuzufügen, die AGW-Hysteriker sind zum Teil schon so verroht, dass sie an der aufwendig und sehr teuer produzierten "10/10"-Kampagne überhaupt nichts auszusetzen finden.

(Zur Erinnerung: in den Videos werden Zweifler, Dissidenten und Uninteressierte an der Klimawandel-Hysterie durch einfaches Drücken eines roten Knopfes zum Explodieren gebracht, die Kamera hält voll drauf auf die blutigen Fleischfetzen, unter anderem werden auch zwei Schulkinder durch ihre Klassenlehrerin getötet.)

Von dieser Sorte Menschenhasser finden sich nicht wenige auch unter den Lehrern dieses Landes und ganz allgemein in der westlichen Welt. Fünfzehnjährige sind selbständig genug, um den völlig durchgeknallten Erwachsenen ins Gesicht zu lachen, für Zehnjährige ist das schwieriger, und das Interesse für Naturwissenschaften wird durch das Dauergeschrei von "97 Prozent Konsens" und "the science is settled" auch nicht befördert.

froginblender said...

Leider hat Kanzlerin Merkel ("bis zu 4 Grad Erwärmung möglich", "müssen Erwärmung auf 2 Grad begrenzen") heute wieder einmal keine gute Figur gemacht. Den Teufel an die Wand malen, was soll das bringen? Heute berichtet die FAZ, dass alleine die Solarförderung 110 Milliarden Euro kostet. Verbranntes Geld, sinnlos verschwendet.

Werner Krauss said...

@ Günter Heß

Also einfach gesellschaftliche Probleme in der Schule ausblenden? Wie wollen Sie dann Geschichte unterrichten? Oder Sozialkunde? Und wenn ein kleiner Junge streckt und sagt, ich finde das schlimm mit dem Klimawandel, sagen Sie dann: jetzt machen wir erstmal ordentlich Mathe? Das kann ich mir gar nicht vorstellen, dass Sie das ernst meinen! Das glaubt heute kein Pädagoge mehr, dass man einfach Wissen vermitteln kann, ohne auf die Kinder und ihre Sorgen einzugehen. Und gerade Klimawandel ist - wie eigentlich alle großen gesellschaftlichen Probleme - auch nichts, was man einfach durch wissensvermittlung aus der Welt schaffen könnte. So funktionieren Kinder nicht.

Lesen Sie doch einfach mal die Auszüge von Maria Ojala, die ich vorher geposted habe - was immer man von ihren Ansätzen hölt, immerhin formuliert sie das Problem nicht so völlig weltfremd.

Günter Heß said...

Lieber Herr Krauss,

Was Pädagogen heute glauben weis ich nicht. Aber ich denke man kann den Klimawandel für 12jährige getrost den Eltern überlassen und die Schule konzentriert sich auf das was sie besser kann. Mathe und Deutsch. In Geschichte empfehle ich klassisch Römer und Griechen statt den Historikerstreit. Oder welcher Lehrer bringt denn den Kindern in der 6. Klasse Wissen über den Klimawandel bei. Der Sozialkundelehrer oder der Biolehrer? Oder vielleicht der Klimatologielehrer? Oder brauchen wir einen Klimareligionslehrer vom Bund des grünen Friedens?
Welches Wissen über den Klimawandel kann man denn in der 6. Klasse vermitteln? Höchstens doch auswendig gelerntes Jauchwissen.

Nun können sie mir wieder unterstellen ich würde die gesellschaftlichen Probleme ausblenden wollen. Ist natürlich nicht wahr bin nur der Meinung, dass das warten sollte bis man mit 15 oder 16 ein solides klassisches schulisches Fundament hat.

Ich kann mich nicht erinnern, dass ich mit 12 über gesellschaftliche Probleme nachgedacht habe, aber vielleicht bin ich deshalb skeptisch geworden.

Meine Lehrer waren überwiegend alles 68er und ich schätze sie noch heute und bin Ihnen dankbar. Aber mit 12 haben die mich ganz klassisch unterrichtet die Politik kam Jahre später dazu.

Mit freundlichen Grüßen
Günter Heß

Quentin Quencher said...

Lieber Herr Heß,

Sie haben völlig recht. Das Klimawandel hat in der 6. Klasse nichts verloren, aber diejenigen die den Kindern hier ein Problem einreden verfolgen ja andere Ziele als den Kindern naturwissenschaftliche Grundlagen zu vermitteln, sondern, wie in meinem obigen Zitat angesprochen, Werte und Normen. Und das ist auch immer das Ziel von Indoktrination in totalitären Regimen. Das Beispiel von Hans von Storch ist nicht so abwegig, wenngleich ich auch der Meinung bin, dass man mit solchen Beispielen vorsichtiger umgehen sollte.

Werner Krauss said...

@ Günter Heß und Quentin Quencher

Es ist wirklich schade, dass Sie einfach nicht lesen wollen, worum es hier geht. Noch einmal Maria Ojala, ganz kurz, ganz einfach, vielleicht gelingt es Ihnen dann, sich darauf zu konzentrieren:

"Being caught up in the popular media’s apocalyptic images is hardly beneficial for critical thinking about these issues. Here, teachers could encourage young people to search for alternative stories about the future, not only in scientific textbooks, but also in art and literature; these stories could be used as a basis for critical and creative discussions."

Das finden Sie also nicht richtig? Sondern Sie finden, dass man mit den Kindern nicht über ihre apokalyptischen Ängste (die sie von außen mit in die Schule bringen) reden soll, sondern Ihnen statttdessen Latein und Mathe beibringen soll? Und dass Lehrer, die die Sorgen der Kinder ernst nehmen, nur Werte und Normen, wie in totalitären Regimen eben, vermitteln wollen?

Meine Herren, ich kann Ihnen da wirklich nicht folgen. Ich glaube, Ihnen ist Ihre eigene Ideologie einfach wichtiger als die Kinder, ein anderer Schluss fällt mir da nicht ein.

Anonymous said...

@ Werner

Vielen Dank für ihre erhellenden Bemühungen, mal den Kontext, nämlich die Studie, zu betrachten und uns vorzustellen.

Und im Grunde ist nun der ganzen Diskussion hier der Boden entzogen worden. Es geht doch überhaupt nicht um Vermittlung des Klimawandels, der "Indoktrination", dem Angst einflößen oder was auch immer. Es geht schlicht darum, wie Kinder bis Jugendliche mit Ängsten umgehen und wie man ihnen dabei helfen kann. Es geht um Pädagogik, nicht Wissenschaft.
Der Kontext hätte übrigens auch ein beliebig anderer sein können, in meiner Jugend womöglich die atomare Hochrüstung. Im Grunde erkenne ich an unsere Diskussion hier nur wieder einmal die verrückte Situtation, dass ein Thema nur deshalb hochgekocht wird, weil das Reizwort "Klimawandel" enthalten ist.

Reiners Kommentar in #3 ("There are examples of children demanding from their parents to sell the family car, stop going on holidays, become vegetarian, etc.") erhält im Lichte von Werners Ausführungen nun ebenfalls eine ganz neue Bedeutung:

Er schreibt nämlich gerade von den Schülern, die den problemfokussierenden Ansatz verinnerlicht haben. Prima, würde nun jeder Pädagoge verzückt ausrufen, solche Menschen brauchen wir, problematischer sind ja eher diejenigen, die Probleme verdrängen und meiden.

Und, lieber Günter, die Forderungen bzw. Fragen nach Auto- und Flugreisen sind ja nicht dumm, dasselbe hast du mir gegenüber hier ja auch schon vorgebracht. Schön, dass die Kinder mitdenken und den Finger in die Wunde legen.

Keine Frage, Eltern mit Kindern mit Vermeidungsstrategien hätten es jetzt wesentlich einfacher, ich wünsche mir aber doch eher ein Kind wie von Reiner beschrieben.

Wie reagiert man? Man kann natürlich zu erklären versuchen, warum man ein Auto braucht und warum man trotzdem Fleisch ist. Man kann erklären, dass das Problem zu groß ist, um es alleine auch nur ansatzweise lösen zu können. Man kann aber auch beschließen, gemeinsam eine Kleinigkeit zum großen Ziel beizutragen:

Ja, warum nicht doch auf eine Flugreise mal verzichten? Warum nicht doch etwas seltener Fleisch auf dem Teller? Und, wem das zuviel ist, man kann auch einfach gemeinsam überlegen, wo man zu Hause Energie einsparen kann. Kurz: Man kann dem Kind eine ganze Menge positiver Gefühle zurückgeben, es ernst nehmen und es stützen - und man gewinnt dabei selbst noch etwas hinzu.

Reiner, ein solches Kind sehe ich nicht als Problemkind an, ein solches Kind ist mein Wunschtraum!
(und nochmals zur Betonung: Klimawandel ist in meinen Ausführungen ebenfalls nur ein Stellvertreter für ein beliebiges Problem, es geht lediglich um Coping-Strategien).

Und abschließend:
Die implizite Vermutung, dass die Kinder zu Hause diese Dinge nur deshalb angesprochen hätten, weil sie in der Schule von Lehrern dementsprechend verängstigt und indoktriniert wurden, unterschätzt die einerseits die Kinder und die Lehrer ebenfalls (ich empfinde dies schon als infame Unterstellung). Ganz im Gegenteil, es sind manchmal gerade die Kinder, die uns Erwachsenen manchmal ganz schön den Spiegel vorhalten.

Andreas

Quentin Quencher said...

@ Werner Krauss

Wir sind uns doch weitestgehend einig was die Auswirkungen auf die Kinder betrifft. Die apokalyptischen Ängste kommen ja von irgendwo her, ob von außen oder in der Schule ist egal. Um wie ich in #9 gezeigt habe, hat das auch mit der Vermittlung von Werten und Normen zu tun. Um dieses Bild "Nachhaltigkeit" als neuer Wert oder neue Norm zu vermitteln wird ein Bedrohungsszenario aufgebaut welches einen moralischen Konflikt hervor ruft. Das ist meine These. Das könnte natürlich auch irgendetwas anderes sein als Klimawandel. Ewige Verdammnis zum Beispiel, aber von der Hölle ist glücklicherweise auch im Religionsunterricht keine Rede mehr.

SHader said...

@Quentin Quencher

"Sie haben völlig recht. Das Klimawandel hat in der 6. Klasse nichts verloren, aber diejenigen die den Kindern hier ein Problem einreden verfolgen ja andere Ziele als den Kindern naturwissenschaftliche Grundlagen zu vermitteln, sondern, wie in meinem obigen Zitat angesprochen, Werte und Normen. Und das ist auch immer das Ziel von Indoktrination in totalitären Regimen."

Na sowas, die wollen den Kinder Werte und Normen beibringen. Und stattdessen möchte Sie, dass man den Kindern keine Werte und Normen nahelegt?

Aber gut, wie wäre es, in der 6.Klasse statt über den Klimawandel über natürliche Rohstoffe und Ressourcen zu sprechen und wozu wir sie brauchen. Und wie man in Zukunft damit umgehen soll, dass es irgendwann beispielsweise kein günstig förderbares Erdöl geben wird. Ich denke mal, dass sie diese Zusammenhänge ganz gut verstehen werden, weil auch wir in der Schule auch diese Themen behandelt haben.

Werner Krauss said...

@ Andreas

Vielen Dank für Ihre schönen Beispiele aus der wirklichen Welt!

@Andreas und Quentin Quencher

Noch eine Bemerkung dazu, dass es sich beim Klimawandel um ein Thema handelt, dass durch ein x-beliebiges anderes ersetzt werden könnte. Da stimme ich nicht ganz zu: Coping Strategien handeln immer von etwas, mit dem man klar kommen muss. Alle diese Themen sind ernst zu nehmen: Gottesfurcht, Anti-faschismus, Anti-Rassismus, Anti-Atomkraft, Friedensbewegung, Kalter Krieg, Feminismus, Tierrechte, Umweltverschmutzung, Nachhaltigkeit, Klimawandel: keines dieser Themen ist beliebig, und jedes bringt seine eigene Bewegung und Dynamik hervor. Anstatt den Klimawandel als Tüddelkram wegzureden, sollte man lieber genau beobachten, welche Debatte wir hier führen - denn sie verändert die Art und Weise, wie wir leben.

Und natürlich sind es die Kinder, die im Mittelpunkt stehen und uns daran erinnern, dass diese Themen wichtig sind. Ich würde das "coping" nicht anthropologisieren, also zu einer "Naturkonstante" erklären - auch wenn dieser Weltschmerz zum Erwachsen werden dazu gehören mag. Aber es ist kein Argument, sonst könnte man ja auch sagen, die Herren Heß und Quencher, zum Beispiel, sind gegen die Nachhaltigkeit oder Klimawandel, weil sie einfach zu alt sind, und die Alten werden störrisch und beharren auf ihren überkommenen Ansichten und verstehen die Welt der Jungen nicht mehr - egal bei welchem Thema. Ein dummes Argument, egal ob auf alt oder jung bezogen. Es geht schon um was, und meist mit Grund.

Quentin Quencher said...

Nun, ich weiß ja nicht wer von Ihnen schulpflichtige Kinder hat, ich jedenfalls habe einige. Daher weiß ich natürlich auch, wie wichtig Werte und Normen sind. Und das Streben nach "Nachhaltigkeit," was ja als Überschrift auch das Thema Klimawandel einschließt, ist für mich kein Grund neue Normen zu entwickeln. Das ist eh eine vorübergehende Erscheinung, wie alle Ideologien nur temporär dominant sind.

Ich kann mir gut vorstellen, dass sich demnächst eine Brückenideologie entwickelt, die zwar die hehren Ziele der Nachhaltigkeit übernimmt, aber den Focus auf neue Techniken und Ressourcen lenkt. Weg vom Diktat des Verzichts hin zur Wahrnehmung neuer Möglichkeiten. Aber das nur so nebenbei, denn die Vorstellung, Menschen könnten nach dem Ideal der Nachhaltigkeit leben, so wie es derzeit propagiert wird, halte ich sowieso für Humbug. Das gab es nie und wird es nie geben. Doch deswegen wird die Welt nicht untergehen, sie wird sich nur verändern. Etwas fest halten zu wollen, was man nicht fest halten kann, ist Anmaßung und Größenwahn. Und genau dies ist es, vor dem ich meine Kinder schützen möchte: Anmaßung und Größenwahn.

Damit verhindere ich auch, dass die Kinder in einen moralischen Konflikt kommen, etwas anzustreben, was heute sowieso nicht durchführbar ist. Die sollen ein schlechtes Gewissen haben wenn sie lügen, etwas klauen, schwächere Kinder verprügeln, schlechtere Schüler hänseln und so weiter. Aber sie sollen kein schlechtes Gewissen haben, weil unser Leben nicht den Idealen der Nachhaltigkeit entspricht, das ist völlig nebensächlich.

Helmut Erb said...

Ob zwölfjährige Kinder dem Thema Klimawandel gewachsen sind, ist in Deutschland schon lange keine Frage mehr. Bereits im Kindergarten beginnt die Indoktrination, wird in der Grundschule planmäßig fortgesetzt und findet ihr Ende frühestens, wenn verantwortungsvolle Eltern einschreiten oder die Kinder genug Wissen angesammelt haben, um eigenständig Zweifel entwickeln zu können.

Meist großzügig gefördert vom Bundesumweltminister, hat sich eine flächendeckende Klimawandelpropaganda entwickelt, die behauptet, Kindern die Probleme bewußt machen zu wollen. Tatsächlich werden diese Probleme bei den Kindern dadurch induziert.

Sehen Sie als Beispiele hier die Klimakiste http://klima.bildungscent.de/home/
oder hier Nachhaltigkeit http://www.leuchtpol.de/
oder hier die Klimaexpedition http://www.scooltour.info/.

Sollten am Ende wirklich psychologische Beratungsstellen für solchermaßen traumatisierte Kinder notwendig werden, wäre das keine Überraschung.

Werner Krauss said...

@29 Helmut Erb

Womit der Kreis geschlossen wäre, wir sind wieder bei den "Psychologischen Beratungsstellen" angelangt. Kann man sich dort eigentlich auch beraten lassen, wenn man sich von skeptischen Klimaverschwörungstheorien verfolgt fühlt? Ein typisches klimazwiebel-Symptom, würde ich sagen....

Bevor wir uns endgültig im Kreise drehen würde ich vorschlagen, dass wir die Kluft zwischen denen, die Klimawandel für ein ernstes Problem halten und denen, die das für eine grüne Indoktination halten, einfach für unüberbrückbar halten und so hinnehmen. Annäherung ist da eh ausgeschlossen. danke.

Hans von Storch said...

Ich denke, am Anfang der Klimazwiebel stand ja durchaus die Einsicht, dass Überzeugung der jeweils anderen schwierig bis unmöglich ist. Was für den einen "natürlich" ist, ist für die andere durchaus nicht so.

Was die Debatte auf der Klimazwiebel aber ermöglicht, ist zunächst feststellen, WAS gedacht wird, vielleicht auch WIESO, auf der Basis welcher Überzeugungen, Weltbilder, Werte. Dies WAS und WIESO sich anzuhören, gerade, wenn es nicht mit der eigenen Meinung übereinstimmt, ist aber die Voraussetzung, um überhaupt einen Dialog aufzubauen. Annäherung ist so schon möglich, aber eben keine Angleichung. War dies nicht der Ansatz der hinter Jerry Ravetz' Lissaboner Workshop stand?

Seien wir also geduldig mit unseren Opponenten, schütteln ggfs für die andren unsichtbar den Kopf vor unseren laptops, aber vergessen wir nicht zu fragen, ob nicht ein kleines Klitzekleines in der anderen Argumentation vielleicht doch richtig sein könnte.

Für mich ist die Klimazwiebel auch eine Art Beobachtungsplattform, die mir gestattet eine Topologie der Zugänge, Sichtweisen, Schützengräben und Kanzeln abzuleiten.

Seien wir also geduldig mit uns. Wir sind keine Dummköpfe sondern vor allem "anders" als die anderen. Dabei ist "natürlich" unklar, wer "wir" und wer die "anderen" sind. - also spricht der Storch von seiner Kanzel.

Anonymous said...

Ah, jetzt sind wir doch wieder bei den psychologischen Beratungsstellen.

Irgendwie absurd, wo doch keiner von uns überhaupt nur einen einzigen Fall kennt. Darf ich mal etwas aus der Realtität berichten?

Es gibt unzählige Kinder, die in psychologischer Behandlung sind, weil sie mit dem Leistungsdruck nicht klarkommen, weil sie Opfer von Mobbing sind, weil sie magersüchtig oder internetsüchtig sind. Kinder, die Probleme haben, weil die Familien zerrüttet sind etc. Und wir reden über hypothetische Fälle von Traumatisierung durch Unterrichtsinhalte??

Wollen wir dann nicht mal realistischer werden und über die traumatisierende Wirkung der Prozent- oder Differenzialrechnung reden?

Kann man sich hier die Existenzängste von Kindern vorstellen, deren Versetzung gefährdet ist? Gerade dies ist doch ein alltagsnahes Beispiel, wie wichtig vorteilhafte Coping-Strategien sind:
Problemorientiertes Herangehen heißt, das Kind befasst sich mit seinen Defiziten und arbeitet daran. Vermeidungsstrategien und die Strategie "Ich vertraue mal auf den lieben Gott" sind da deutlich weniger nützlich.

@ Quentin
Jedes Kind wird im Verlauf seines Lebens einigen existenziellen Ängsten ausgesetzt sein. Es ist doch geradezu begrüßenswert, wenn geforscht wird, wie man Kindern helfen kann, damit konstruktiv umzugehen.

Andreas

SHader said...

@Andreas, danke das Sie die Diskussion wieder in die Realität zurückgebracht hat. Selbst unsereiner wird schon betriebsblind und meint, alles müsse sich um den "Streit" über den Klimawandel drehen. So eine gewisse Erdung durch solche Beiträge würde man sich in vielen Klimablogs und -foren wünschen.

Hans von Storch said...

Aufgrund eines technischen Fehlers meinerseits kann ich diesen anonymen Kommentar nicht mehr einfach freischalten sondern muß ihn per copy&paste veröffentlichen unter meinem Namen:

Anonymous: Wenn ich die Diskussion hier auch etwas verspätet mitbekomme, bin ich über das Niveau, auf dem der Artikel hier "diskutiert" wird. Mit keinem Wort geht es hier um psychologische Beratungsstellen für Kindern mit Ängsten vor dem Klimawandel. Es geht auch nicht um die Frage wie (also explanativ), sondern ob ein Zusammenhang zwischen Auseinandersetzungsformen und Effekten auf das Engagement und die Werthaltung einhergeht (explorativ). Das ist forschungslogisch ein Unterschied ums Ganze! Die Studie kann auch gar nicht anders aufgebaut sein, weil coping strategies - also Verarbeitungsformen - ein Thema der Psychologie sind (Trauerberatung z.B.), und der methodische Transfer in die Bildungsforschung noch am Anfang steht. Wenn ich mir überlege, dass der Text hier scheinbar noch nicht mal gelesen, geschweige denn verstanden wurde, dann Sträuben sich mir ernsthaft die Haare bei den Vergleichen mit der Hitlerjugend, den DDR-Pionieren etc pp. Diese Vergleiche als hinkend zu bezeichnen wäre sehr verharmlosend, ganz so wie es hanebüchene NS-Vergleiche sind.