Thursday, March 13, 2014
Die Klimaforschung - welche Rolle fällt ihr bei der politischen Willensbildung zu?
by
Hans von Storch
Auf Einladung der Bundesverbandes deutscher Wohnungs- und Immobilienunternehmen (GdW) habe ich mich in Berlin zum Thema "Welche Rolle fällt der Klimaforschung bei der politischen Willensbildung zu?" geäussert.
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8 comments:
Als Begründung der AGW-Hypothese findet sich in dem Artikel dieser Satz:
"Im globalen Maßstab können wir die Temperaturänderungen auf Zeitskalen von Jahrzehnten ohne Hinweis auf die Wirkung erhöhter Treibhausgaskonzentrationen nicht erklären."
Zum einem bewundere ich die Offenheit mit der hier ausgesprochen wird, dass die Hypothese jederzeit einer besseren Erklärung zum Opfer fallen könnte, wenn zum Beispiel die aktuellen globalen Temperaturdaten sich nicht mit den Modellprognosen decken würden.
Aber als Leser frage ich mich, wie genau der Author daraus zu seiner Ansicht kommt, dass ein massgeblich anthopogener Anteil an den Treibhausgasen (CO2??) hier die wesentliche Rolle spielen muss. Ich halte eine vorsichtigere Vorgehenweise, wie die von J. Curry, welche sich auf die vebleibenden Unsicherheiten konzentriert, für wissenschaftlicher.
Wie es der Zufall so will, hier ein Artikel auf spektrum.de, in dessen Zentrum ebenfalls der Beitrag der deutschen Klimaforschung zur politischen Willensbildung steht: Exzellente deutsche Klimaforschung.
Der Interdisziplinaritätsforscher Bernd Sommer behauptet darin auch die Notwendigkeit einer Trennung von Wissenschaft und Politik, zeichnet aber ein viel einheitlicheres Bild der deutschen Klimaforschung.
Das ist definitiv das Beste was ich bisher zu dem Thema gelesen habe!
Vielen Dank dafür!
MfG
Yeph
Lieber Herr von Storch,
Sehr guter Artikel. Danke schön.
Grüße
Günter Heß
„Aktivistische Klimaforscher agieren nicht nachhaltig, selbst wenn sie ansonsten stets auf der Alternativlosigkeit von Nachhaltigkeit pochen.“
Aktivisten sind auf „den Moment“ angewiesen, nicht auf Wissenszuwachs oder einer Diskussion über Unsicherheiten. Es gibt für Revolutionen Zeitfenster, wenn dieses wieder geschlossen ist, weil sich die Umstände, oder die Wahrnehmung darüber, verändert haben, dann findet keine Revolution mehr statt.
Danke, Herr von Storch, sehr guter Beitrag.
@Laws of Nature: "Zum einem bewundere ich die Offenheit mit der hier ausgesprochen wird, dass die Hypothese jederzeit einer besseren Erklärung zum Opfer fallen könnte, wenn zum Beispiel die aktuellen globalen Temperaturdaten sich nicht mit den Modellprognosen decken würden."
Das trifft für jede wissenschaftliche Hypothese und Theorie zu. Wissen, welches aus der Wissenschaft kommt, hat immer eine vorläufige Gültigkeit. Jede bessere Erklärungsansatz wird übernommen. Es gibt in der Wissenschaft keine absolute Wahrheiten.
Und trotzdem ändert das nicht viel daran, das es gute Gründe gibt, wissenschaftliche Erkenntnisse für politische Entscheidungsprozesse nicht zu miss- sondern zu beachten.
@S.Hader "[..]Es gibt in der Wissenschaft keine absolute Wahrheiten.[..]"
Nuja, es gab Zeiten, da wurde man schon schon für das Anzweifeln der "The science is settled!"-Doktrine vieler Klimawissenschaftler übel beschimpft. Dazu sollte man sich klarmachen, dass diese Doktrine bei einer Datenlage herausgegeben urde, die man heutzutage nur als äußerst lausig bezeichnen kann, z. B. hatten viele Klimamodelle damals etwa das doppelte Aerosolforcing, wie neuere Modelle.
Vor diesem Hintergrund finde ich die Frage in meinem ersten Post " wie genau der Author daraus zu seiner Ansicht kommt, dass ein massgeblich anthopogener Anteil an den Treibhausgasen (CO2??) hier die wesentliche [massgebliche] Rolle spielen muss"
durchaus berechtigt, um dies als Wissenschaftler in die Politik einzubringen, müßte er das Gegenteil sicher ausschliessen können, was meines Erachtens nicht der Fall ist.
@Laws of Nature, das es in der Wissenschaft keine absolute Wahrheiten gibt, heißt ja nicht, dass jede wissenschaftliche Aussage im selben Maße gleich unsicher ist. Es gibt Aussagen und Modelle, da kann man mit einer hohen Wahrscheinlichkeit schon davon ausgehen, dass sie der Wirklichkeit schon ziemlich nahe kommen, bzw. das man im Großen und Ganzen eine sichere Vorhersage machen kann.
"...um dies als Wissenschaftler in die Politik einzubringen, müßte er das Gegenteil sicher ausschliessen können, was meines Erachtens nicht der Fall ist."
Sorry, aber da muss ich Ihnen widersprechen. Seit wann werden in der Politik Entscheidungen getroffen, die auf vollständigen und sicheren Informationen beruhen? Treffen Sie persönlich denn auch nur dann Entscheidungen, wenn sie bestimmte Konsequenzen komplett ausschließen können?
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