Beide Stellungnahmen sind nur auf den web-Seiten der HGF verfügbar, wobei eine geringfügige redaktionelle Kürzung vorgenommen wurde.
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Thursday, September 3, 2015
Macht es Sinn, am 2 Grad-Ziel festzuhalten?
by
Hans von Storch
Im Juni 2015 wurde ich von der Pressestelle der Helmholtz-Gemeinschaft Deutscher Forschungszentren (HGF), zu der auch das Helmholtz Zentrum Geesthacht gehört, gebeten, eine kurze Stelllungnahme abzugeben zur Frage "Macht
es Sinn, am 2o-Ziel festzuhalten?“. Dabei erwartete man zutreffenderweise von mir eher eine negative Antwort, weshalb eine zweite, eher positiv erwarftete Stellungnahme anderweitig eingeholt werden sollte. Diese zweite Stellungnahme lieferte dann Raimund Schwarze vom Umweltforschungszentrum Leipzig (UFZ).
Beide Stellungnahmen sind nur auf den web-Seiten der HGF verfügbar, wobei eine geringfügige redaktionelle Kürzung vorgenommen wurde.
Beide Stellungnahmen sind nur auf den web-Seiten der HGF verfügbar, wobei eine geringfügige redaktionelle Kürzung vorgenommen wurde.
Meine Originalantwort, die durch die HGF-Bearbeitung nicht wesentlich verändert wurde, lautete so:
"Macht
es Sinn, am 2o-Ziel festzuhalten?“ werde ich gefragt. Für den
sozialen Prozess Wissenschaft hat dies Ziel eher negative Konsequenzen, weil es
eine politische Steuerung „der“ Klimawissenschaft aufbaut; „der“ Politik erlaubt es, ein legitimes politisches
Ziel zu formulieren.
Das 2o-
Ziel besteht in der Vorgabe, den Anstieg
der global gemittelten bodennahe Lufttemperatur bis 2100 auf einem Niveau von
höchstens 2 Grad zum Stillstand zu bringen. In der Öffentlichkeit wird diese
Vorgabe meist als wissenschaftlich unabweisbar angesehen, wenngleich ein Proponent
im SPIEGEL in 2010 klar stellte: „…
natürlich kommt es nicht bei 2,01 Grad zum Weltuntergang…. Aus heutiger
wissenschaftlicher Sicht könnte man vielleicht auch mit einer Erwärmung
zwischen 2 und 3 Grad leben. In diesem Korridor sollten wir aber spätestens zur
Ruhe kommen, weil jenseits davon unbeherrschbare Prozesse angestoßen würden wie
das Kippen von Eisschilden und kontinentalen Ökosystemen.“ Ich stimme zu,
dass menschliches Tun das Klima ändert, und dass diese Änderung umso größer
ausfällt, je mehr Treibhausgase freigesetzt werden. Die Gefahr von sehr starken
Änderungen nimmt zu, je weiter die Temperatur steigt, und es ist daher
naheliegend, diesen Anstieg so weit einzugrenzen, wie dies unter Beachtung
anderer gesellschaftlicher Ziele möglich erscheint. Aber dass die Grenze gerade
2o sein soll? – Das hat mit Wissenschaft nichts zu tun, ist vielmehr
ein Ergebnis der Abschätzung politischer Wirksamkeit. Im gleichen Interview heißt es: „Die Politik hat gern klare Vorgaben, und eine einfache Zahl ist besser
zu handhaben als ein komplexer Temperaturkorridor. Außerdem war es wichtig,
überhaupt eine quantitative Orientierung ins Spiel zu bringen, an der sich die
Klimarahmenkonvention 1992 noch elegant vorbeigemogelt hat. Und seien wir doch
ehrlich: Selbst wenn wir das 2-Grad-Ziel ansteuern, werden wir am Ende etwas
oberhalb landen.“
Derzeit
erwärmt sich das Erdsystem weiter, die Emissionen wachsen, und das Einhalten
des 2o-Ziels kann nur noch mit der Einführung negativer Emissionen in klimaökonomische
Modellen plausibel
beschrieben werden. „Die“ Wissenschaft verdaddelt ihr Kapital der
gesellschaftlichen Anerkennung, und „die“ Politik hat sich in die 2o-Ecke
gemalt und weiß nicht, wie sie wieder rauskommen soll. Was nun?
Saturday, June 5, 2010
Oliver Geden in der ZEIT
by
Hans von Storch
Wir hatten hier schon früher über den Artikel Abkehr von 2 Grad Ziel von Oliver Geden gesprochen. Eine Kurzfassung dieser Überlegungen ist jetzt in der ZEIT under dem Titel Die Klimapolitik braucht einen Plan B.
Den Europäern fällt es schwer, ihre hohen Ambitionen an die misslichen Realitäten anzupassen. Beim 2-Grad-Ziel geht es aber nicht anders. erschienen. Meiner Meinung nach ein hevorragendes Beispiel, wie Wissenschaft der Politik (Inhalte wie Prozesse) verschiedene Möglichkeiten für den weiteren Entscheidungsprozeß ausweisen kann.
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