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Ein Gastbeitrag von Silke Beck (vielen Dank!)
Niko Paech, Vorsitzender der Vereinigung für ökologische Ökonomie, geht in seinem Artikel "
Rettet die Welt vor den Weltrettern" in der
SZ-Serie: Die grüne Frage mit den Vertretern seiner Zunft und der sogenannten Nachhaltigkeitsschickeria hart ins Gericht. Der Autor kritisiert die Al Gores mit überlegener theoretischer Nachhaltigkeitsexpertise und legt den Finger in die Wunde und misst diese an ihren Taten: sie führen unverhohlen eine diametral entgegen gesetzte Alltagspraxis, da sie
„im Namen des Klimaschutzes genauso pausen- wie wirkungslos von Kontinent zu Kontinent jettet, um den immer gleichen Vortrag - manchmal sogar vor den immer gleichen Konferenztouristen - zu halten.“
Er überführt sie der Heuchelei. Attestiert die wohl bekannte kognitive Dissonanz – dass „nämlich dass Scharlatane, die Wasser predigen, aber Wein trinken.“
Der Artikel gießt Öl in die Feuer der Klima-Skeptiker, die immer schon wussten, dass die selbsternannten Al Gores, die mit erhobenem Zeigefinger Nachhaltigkeit predigen, eigentlich die schlimmsten sind. Sie stehen aber für das Ganze:
„Sie reproduzieren die Schizophrenie einer Gesellschaft, deren Nachhaltigkeitsziele nie lauter bekundet wurden und deren Lebenspraktiken sich nie weiter davon entfernt haben.“
So treffend die Beobachtung sein mag, so sehr sie zum Schmunzeln anregt und einer selbstherrlichen Zunft den Spiegel vorhält, sie hinterlässt uns dennoch mit einer gewissen Ratlosigkeit. Es gibt also kein wahres Leben im Falschen? Aber, was ist eigentlich das Problem – Kommunikationsunfall, internationale Arbeitsteilung oder Virtualisierung – nicht doch die verursachten Emissionen? Was ist denn nun eigentlich Ursache und Wirkung? Und können wir denn wir denn alle über einen Kamm scheren? Was ist mit den konsequenten Taten, mit denen, die materielle Einbußen in Kauf nehmen? Und was sind denn die Alternativen und Auswege?
4 comments:
"Der Autor vertritt derzeit den Lehrstuhl für Produktion und Umwelt an der Carl-von-Ossietzky-Universität Oldenburg. Er hat zahlreiche Publikationen zur Nachhaltigkeitsforschung vorgelegt und ist Vorsitzender der Vereinigung für ökologische Ökonomie."
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"Längst hat sich ein breiter Nachhaltigkeitsklerus verfestigt, der mit Karriere- und Entfaltungsmöglichkeiten lockt."
Es ist schwer, keine Satire zu schreiben ... besonders für Niko Paech.
Irgendeine Idee, was der Harald Welzer hier zu suchen hat? Man muss ja nicht seiner Meinung sein (bin ich auch nicht), aber in die Kategorie der Berufsmahner, die monothematisch durch die Gegend reisen und immer dasselbe erzaehlen, passt er ja nun gar nicht rein. Wenn ueberhaupt ist er eher Experte fuer NS Ideologie/Soziologie und die "Klimakriege" sind in dem Sinne ein Ausrutscher.
Harald Welzer thematisiert die kognitive Dissonanz von Wissenschaftlern, die Klimaschutz fordern und durch die Welt jetten, und erklärt sie aus sozialpsychologischer Sicht. Für ihn sind kognitive Dissonanzen nicht die Ausnahme oder das Problem, sondern eher die Norm. In der Stunde habe der Mensch bis zu 10 kognitive Dissonanzen zu bewältigen. Er plädiert von daher nicht für mehr Wissen, sondern für die Schaffung "entgegenkommender Strukturen" wie klimagerechte Gebäude, die Menschen nicht permanent überfordern, sondern Wahrnehmung und Handeln kompatibel machen.
Hmm. Man haette denken koennen, er gehoere in die gleiche Reihe wie die beiden Mahner auf dem ersten Photo. Na da wird er beruhigt sein.
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