Saturday, October 31, 2015

2009 und 2011: Szenarien zur Zukunft der Klimaforschung

Vor fast genau 4 Jahren, im November 2011, habe ich aus aus Anlass des 80ten Geburtstages von Klaus Hasselmann einen Vortrag gehalten mit dem Titel "Hamburger Klimaforschung 1975‐2000: Die Herausforderung der gesellschaftlichen Relevanz"

Vielleicht von etwas Interesse ist der abschliessende Abschitt, der tatsächlich im wessentlichen selbst eine Wiederholung einer Einschätzung von 2009 war. Ich halte meine beiden Szenarien weiterhin für plausibel.

Subjektive Szenarien zur Zukunft der Klimaforschung

Monday, October 26, 2015

22 October 2015: "Seminar on feedback into policy-making" in Brussels

On 22 October 2015 the EU Directorate-General for Research and Innovation organized a "Seminar on feedback into policy-making" in Brussels for employees of the EU commission  interested in science and its interaction with policy-making. It had been noticed that the EU-demand for "stakeholder-interaction", which is ubiquituous  in recent EU projects, is not really seriously implemented by many but in many cases a mere lip-service.

For gaining a better understanding of the problem, the options and pitfalls, a series of seminar was organized, with the one on 22 October being the latest. Unfortunately, Ottmar Edenhofer had to cancel his participation on shortest notice because of sickness, but his transparencies were shown and briefly discussed.

My own presentation "Climate  Change as a regional challenge:the role of science" dealt with the regional challenge of adaptation to climate change and the issue of knowledge competition. My list of conclusions was this

•Climate change  is a „constructed“ issue.
•Different constructions interact and compete.
•One class of constructions is scientific.
•Another class of constructions is cultural, in particular maintained and transformed by the media and the Zeitgeist.
•Climate science operates in a post-normal situation, which goes along with politicizing science, and scientizing politics.
•Public opinion and scientific understanding do not converge.
•Climate science needs to reflect upon its role and function.
•Precise language should be used, no more “the science is settled”, no cavalier usage of the term “predictions”, when “projections” are meant.
•Climate Science needs to offer “Climate Service”, which includes the establishment of a dialogue with the public (direct or via media) and stakeholders –recognizing the socio-cultural dynamics of the issue.
•Climate service must take into account competing alternative knowledge claims.
•Climate Service should adhere to the principle of sustainability – building trust by avoiding overselling and being explicit in spelling out contested issues.
•Climate Service is more than providing data to mostly anonymous clients; direct interaction is in many cases needed.

Thursday, October 8, 2015

Vortrag: Klimaforschung, vernetzte Arbeitsteilung und politische Willensbildung

Am 7. Oktober 2015 habe ich beim Deutschen  Wetterdienst aus Anlaß der Inbetriebnahme des Deutschen Klimadienstes einen Vortrag "Klimaforschung, vernetzte Arbeitsteilung und politische Willensbildung" gehalten.

Die Zusammenfassung laute:

Die große Leistung der internationalen Klimaforschung in den vergangenen 30 Jahren war die Feststellung einer fortschreitenden globalen Erwärmung, des Nachweises der Gegenwart externer Antriebe für diesen Wandel und des kausalen Zusammenhanges zwischen erhöhten Treibhausgaskonzentrationen und sich veränderndem Klima. 

Mit diesem Wissen ist eine neue Dynamik in der internationalen Politik initiiert worden, die unter dem Stichwort „Klimaschutz“ zusammengefasst werden kann. Sichtbares Symbol dieser Politik ist das sogenannte 2° Ziel. Im Bereich der Zivilgesellschaft entstand eine Neigung praktisch alle negativen Entwicklungen der jüngeren Zeit direkt oder indirekt dem Klimawandel zuzuschreiben.

Es stellt sich die Frage, welche Dienstleistung die Gesellschaft von der Wissenschaft bei der Beratung zum Umgang mit komplexen Vorgängen erwartet. Eine häufige Rhetorik in der Öffentlichkeit, aber auch unter einzelnen Wissenschaftlern, verweist darauf, dass Wissenschaft gewisse Entscheidung der Gesellschaft erzwinge; dass Gesellschaft nicht mehr frei wäre zu entscheiden, sondern dass sie das überlegene Wissen aus der Wissenschaft geeignet umzusetzen habe.

Da andererseits das wissenschaftliche Wissen eine bisweilen wesentliche Qualifikation von Option politischer Entscheidungen erlaubt, ist es naheliegend vorzuschlagen, dass Wissenschaft weiter ihre Autorität aus ihrer Methodik zieht, während Politik in ihrem Entscheidungsprozess aus den Optionen wählt, und zwar sowohl nach der wissenschaftlichen Bewertung der Machbarkeit und Konsequenzen als auch nach gesellschaftlichen Präferenzen und Vorstellungen. In diesem Vorschlag entsteht eine vernetzte Arbeitsteilung, die die spezifischen Eigenheiten der gesellschaftlichen Akteure „Wissenschaft“ und „Politik“ bzw. „Verwaltung“ respektiert, und den demokratischen Charakter der politischen Willensbildung anerkennt.


DOI: 10.13140/RG.2.1.2502.2169; [Vollständiger Vortrag]

Wednesday, October 7, 2015

Miersch/Maxeiner vs. UBA

Michael Miersch hat mir mitgeteilt:

Zweieinhalb Jahre nachdem Dirk Maxeiner und Michael Miersch das Umweltbundesamt (UBA) verklagt haben, findet nun die mündliche Verhandlung vor dem Verwaltungsgericht in Halle statt.
Mittwoch 18. November um 13:15 Uhr
Erste Kammer des Verwaltungsgerichts Halle
Sitzungssaal 1.063
Thüringer Straße 16
06112 Halle
In dem Verfahren geht es laut Michael Miersch darum, ob eine Bundesbehörde das Recht besitzt, Journalisten zu bezichtigen, sie würden falsch berichten. 2013 brachte das UBA eine Broschüre mit dem Titel „Und sie erwärmt sich doch“ heraus. Darin wurde erklärt, dass es bedauerlicherweise Wissenschaftler und Journalisten gibt, die Unwahrheiten über den Klimawandel verbreiten. Neben einigen anderen wurden Dirk Maxeiner und Michael Miersch (damals Ressortleiter „Wissen“ beim FOCUS) genannt.