Thursday, December 10, 2009

Zeitzeuge: Vermeidung vs. Anpassung

Als Reaktion auf ein Interview bekam ich diese Mail eines Zeitzeugen aus den fruehen 1990er Jahren:

.".. Ich teile Ihre Meinung voll, dass „Klimaschutz“ nicht genügt, sondern die Anpassung an die eintretenden Veränderungen mindestens gleichberechtigt sein muss. Diese Auffassung habe ich schon seit über 20 Jahren in zahlreichen Vorträgen und auch in den Büchern vertreten. Als ich, als kleiner Arbeitsgruppenleiter von der Humboldt-Universität, Anfang der 1990er Jahre dem Klimabeirat des BMBF inmitten der mächtigen Institutsleitern) angehörte, habe ich einmal geäußert, dass die Anpassung und die Vorbereitung darauf notwendig sind. Da wurde ich von Herrn Dr. Krause (damals BMBF) angeschnauzt, dass ausschließlich von „Verhütung“ die Rede sein kann.
Was Jones anbetrifft, so meine ich, dass die Entwicklung der mittleren globalen Lufttemperatur etwa so verlaufen ist wie die Darstellungen aussagen. Es gibt ja auch noch andere Gruppen in USA und Russland mit ganz ähnlichen Resultaten. Außerdem gibt es ja auch zuverlässige regional
repräsentative Reihen."

2 comments:

aber said...

Ist das wirklich die Frage: Vermeidung oder Anpassung?
Weder –Noch!
1992 habe ich im Hause GKSS einen Vortrag gehalten
(Referenz: unten) mit dem Thema:
„Voraussetzungen für den globalen Klimaschutz aus der Sicht eines Nautikers und Juristen“

Dazu drei Absätze aus der Schlussbetrachtung (Seite 41f):

____“Wenn vom Klima gesprochen werden kann als der Fortsetzung der Ozeane mit anderen Mitteln, dann kann die Erforschung und der Schutz des Klimas auch nur dann erfolgversprechend sein, wenn man sich zunächst voll und konzentriert mit dem Meer befasst. Noch ist nicht einmal eine annähernd brauchbare "Bestandsanalyse" über die Meere erstellt, geschweige denn ein Überwachungssystem im Ansatz vorhanden. Statt dessen werden Datenfragmente in Computer eingespeichert und die Statistik feiert Triumphe. Noch ist der Glaube an die Aussagekraft von Rechenmodellen ungebrochen[127]. Das Meer ist viel zu groß und zu komplex, um darauf bauen zu können, und die Frage zielt nicht auf normale klimatische Veränderungen, sondern auf vom Menschen verursachte; das heißt aber, wenn die Statistik diese registriert. ist es bereits zu spät.“.
___“Um in dieser Frage und Dutzend anderen Fragen, die die Menschheit betreffen, verlässliche Entscheidungshilfen zu erhalten, gibt es nur einen Weg und der heißt, ein Instrumentarium wie das 1982er Seerechtsübereinkommen bald, umfassend und effizient anzuwenden. Insoweit brauchen weder die Wissenschaft noch andere interessierte Kreise bei der "hohen Politik" zu betteln und zu bitten. Es bedarf nur der Inkraftsetzung und globalen Verbindlichkeit des 1982er Seerechtsübereinkommens, dann kann gefordert werden, dass die Staaten ihre Verpflichtung aus Artikel 192 erfüllen und die Meere schützen und bewahren.“
___“Das beste denkbare internationale Instrument zum Schutz des Klimas könnte sofort zur Anwendung kommen. Bleibt nur zu hoffen, dass alle Befürchtungen hinsichtlich Klimaveränderungen und Klimakatastrophen nur überzogene Ängste waren. Wenn nicht und wenn sich hier Realitäten zeigen, wird eine Seite, die Politik oder die Wissenschaft, erklären müssen, warum wichtige Jahre, die eine Katastrophe vermindert, verhindert oder auf sonstige Weise in ihrer Dramatik hätte ausgleichen können, nicht genutzt wurden.“
HEUTIGER BEMERKUNG: Bis es dazu kommt werden wohl noch weitere 20 Jahre benötigt.
At: http://www.ozeanklima.de , GKSS_1992, ca. 43 Seiten.
Veröffentlicht in: Schriftenreihe des Vereins der Freunde und Förderer des GKSS-Forschungszentrums Geesthacht e.V. , Heft 4, 1992

TCO said...

Diese blog ist zu gut fur Deutsch schrieben. Mach das eine Englische sprache (nur) blog. Und mach die name English auch.